Investitionen

Heppenheim im Eisrausch: 100 Millionen für die Magnum-Zukunft!

In der Produktionsstätte von Langnese in Heppenheim wird täglich ein bedeutender Teil der weltbekannten Magnum-Eiscremes hergestellt. Mit einer Gesamtfläche von 100.000 Quadratmetern ist das Werk nicht nur das größte in Europa, sondern auch das drittgrößte weltweit. Über 600 Mitarbeiter sind dort beschäftigt, während in den kommenden Jahren beträchtliche Investitionen in Höhe von zweistelligen Millionenbeträgen geplant sind, um den Standort weiter auszubauen und die Produktion zu optimieren. Diese Maßnahmen stehen im Kontext der Abspaltung des Eiscreme-Geschäfts von Unilever, die offiziell am 1. Juli 2023 vollzogen wurde.

Die Abspaltung, bei der Marken wie Langnese, Magnum und Ben & Jerry’s in die neu gegründete „The Magnum Ice Cream Company“ überführt wurden, soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Der Schritt ist Teil eines größeren Sparprogramms, das Unilever initiiert hat, um sich auf 30 Kernmarken zu konzentrieren, die bereits 70% des Unternehmensumsatzes ausmachen.

Wachstumsprognosen und Innovationsstrategie

Der Umsatz der Eissparte wird für 2024 auf rund 8 Milliarden Euro geschätzt, mit einem signifikanten globalen Marktanteil von über 20% im Einzelhandel. Durch diese Abspaltung erwartet Unilever Umsatzsteigerungen im mittleren einstelligen Prozentbereich und eine moderate Verbesserung der Gewinnmargen. Dennoch wird das Unternehmen nicht ohne Herausforderungen agieren müssen: Im Rahmen der Umstrukturierung sind auch Streichungen von 7.500 Stellen weltweit angekündigt.

In Heppenheim werden nicht nur die traditionellen Magnum-Eissorten angeboten. Auch neue Produkte, wie Magnum-Varianten mit Pistazien-Eis und Eispralinen im Snack-Format, stehen in Entwicklung, um den Absatz in den Wintermonaten zu steigern. Das Unternehmen setzt zudem auf eine nachhaltige Energieversorgung und plant, rund 30% seines Energieverbrauchs einzusparen.

Investitionen und Umweltbewusstsein

Die tägliche Milchversorgung erfolgt von 6.000 Kühen, während für die Produktion insgesamt 7.800 Badewannen Orangensaft benötigt werden. Weitere Investitionen sollen in eine neue Kühllagerhalle fließen, die durch ein Partnerunternehmen betrieben wird. Die hohen Investitionen und das Engagement für Umweltfreundlichkeit zeugen von einer langfristigen Perspektive, auch für die Mitarbeiter. Diese haben eine durchschnittliche Verweildauer von 22 Jahren im Unternehmen, und viele Azubis steigen bis ins Management auf.

Mit einem Altersdurchschnitt von 44 Jahren sind etwa 250 Mitarbeiter über 50 Jahre alt. Die Personalpolitik zahlt sich aus, insbesondere da das Unternehmen jährlich 10 bis 12 Auszubildende einstellt und ihnen attraktive Benefits bietet.

Nachdem der Konzern im Jahr 2023 einen Umsatz von 59,6 Milliarden Euro generierte und die Eiscreme-Sparte bereits 7,9 Milliarden Euro erwirtschaftete, reagierte die Börse positiv auf die Neuigkeiten um die Abspaltung, was zu einem Anstieg der Unilever-Aktien um 5,3% führte.

Ob die Umstrukturierung und die damit verbundenen Investitionen letztlich den gewünschten Erfolg bringen, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die Eisproduktion in Heppenheim künftig eine zentrale Rolle im neu positionierten Unternehmen spielen wird.

Weitere Informationen über die Entwicklungen bei Langnese und Unilever finden Sie in den Artikeln von FAZ und Tagesschau.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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