
Hertha BSC stehen herausfordernde Zeiten bevor, da der Verein sich auf die Rückzahlung einer Anleihe von 40 Millionen Euro vorbereitet. Diese Rückzahlung muss bis zum 3. Juni 2025 erfolgen und ist unabdingbar für die Lizenzierung in der kommenden Saison der 2. Liga. Ohne die klare Gewährleistung der Rückzahlung wird es für den Traditionsverein schwierig, die benötigte Lizenz zu erhalten, wie [Bild] berichtet.
Ein erster Versuch, die Anleihe umstrukturieren zu lassen und die Zinssätze von 10,5 % auf 6,5 % bis 2028 zu senken, ist gescheitert. Der Sportökonom Christoph Breuer hebt hervor, dass Gläubiger möglicherweise nur dann zustimmen könnten, wenn sie ein gewisses Vertrauen in die Rückzahlung entwickeln können. Breuer warnt allerdings auch, dass die Zeit bis zur Rückzahlung sehr drängt und es sich um eine „Zitterpartie“ handeln könnte.
Finanzielle Situation und Stabilität
In einem Finanzbericht zur Hinrunde der Saison 2024/2025 bringt Hertha BSC sowohl positive als auch besorgniserregende Nachrichten. Die Rückzahlung der Anleihe sei durch ein Finanzierungskonzept mit mehreren Partnern sowohl gesichert als auch maßgeblich für die wirtschaftliche Stabilität. Geschäftsführer Thomas Herrich betont, dass langfristige Maßnahmen zur finanziellen Konsolidierung bereits eingeleitet wurden. Trotz dieser positiven Aspekte musste der Verein für die erste Saisonhälfte einen Verlust von rund 9,5 Millionen Euro hinnehmen, was zum großen Teil auf Abschreibungen von Spielerwerten zurückzuführen sei. Operativ betrage das Minus 360.000 Euro, während das negative Eigenkapital auf etwa 32,5 Millionen Euro gestiegen sei, wie [rbb24] anmerkt.
Der Schuldenabbau in den letzten anderthalb Jahren konnte jedoch signifikant vorangetrieben werden, von 102 Millionen Euro auf knapp unter 54 Millionen Euro. Dennoch bleibt der Verein auf Transfereinnahmen angewiesen, um auf dem Transfermarkt aktiv bleiben zu können, was der angespannten finanziellen Lage geschuldet ist.
Strategien für die Zukunft
Hertha BSC denkt zudem über den Rückkauf von Anteilen nach, die zu 78,8 % von dem in Abwicklung befindlichen US-Investmentunternehmen 777 gehalten werden. Dieser Rückkauf soll in einer späteren Phase erfolgen, nachdem zunächst die Lizenzierung gesichert ist. Präsident Fabian Drescher hat bereits Gespräche mit Hertha-Freunden über Unterstützung für den Rückkauf geführt, um die Vereinsführung finanziell zu stärken.
Die jüngsten Entwicklungen zeigen, dass der Verein in einem komplexen Spannungsfeld zwischen finanzieller Notwendigkeit und sportlichem Erfolg agiert. Um für die nächste Saison gut aufgestellt zu sein, stehen eine Reihe von Schritten an, die es Hertha BSC ermöglichen sollen, aus der gegenwärtigen Krise herauszukommen und sich wieder stabil auf dem Fußballmarkt zu positionieren.