Immobilien

Immobilienmarkt in Luxemburg: 809 Wohnungen verkauft – Aktivitäten auf dem Markt im dritten Quartal 2023 weit unter Vorjahresniveau

Gemäß einem Bericht von www.wort.lu,

809 Wohnungen wurden in Luxemburg im dritten Quartal dieses Jahres verkauft. Das ist deutlich weniger als in den Jahren vor der Pandemie. Zum Vergleich: Im Zeitraum 2017 bis 2019 wurden in den dritten Quartalen im Schnitt 1.748 Transaktionen getätigt, also mehr als das doppelte. Ausgelöst wurde dieser Einbruch nicht nur durch die Pandemie, sondern auch durch die wirtschaftlich angespannte Phase danach. So ist die Zahl der Verkäufe von Wohnungen zwischen Juli und September 2023 im Vergleich zum dritten Quartal des Jahres 2022 um gut 38 Prozent gesunken.

Wo gebaut wird, fehlt die Nachfrage
Demnach waren die Aktivitäten auf den Märkten für Wohnimmobilien und Wohngrundstücken im dritten Quartal 2023 in allen Segmenten auf einem Niveau, das weit unter dem der Vorjahre lag. Vor allem bei den im Bau befindlichen Wohnungen ist die Anzahl der Transaktionen seit drei Quartalen sehr stark zurückgegangen. Mit 119 Verkäufen in drei Monaten liegt der Wert damit fast 60 Prozent unter dem des gleichen Vorjahreszeitraums. In den drei Jahren vor der Pandemie wurde im gleichen Zeitraum im Schnitt sogar das Fünffache an Wohnungen im Baustatus verkauft.

Auch Häuser lassen sich schwer verkaufen
Im Segment der bestehenden Wohnungen ging die Anzahl der Verkäufe (690 im dritten Quartal) mit einem Minus von knapp 32 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2022 etwas weniger stark zurück. Allerdings liegt auch dieser Wert weit unter dem Durchschnitt der drei Vor-Corona-Jahre, in denen in den Monaten Juli bis September im Schnitt 1.077 Bestandswohnungen verkauft wurden. Bei den Hausverkäufen ist der Rückgang der Aktivitäten im dritten Quartal 2023 ebenfalls sehr stark gewesen. Die Zahl der Hausverkäufe ist im Vergleich zum gleichen Quartal des Jahres 2022 um 47,3 Prozent gesunken.

Immobilienpreise sinken weiter, Mieten stagnieren
Die Entwicklung hinterlässt auch bei den Immobilienpreisen ihre Spuren. Laut dem von Statec gelieferten Index sind die Preise im dritten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13,6 Prozent gesunken. Besonders stark war der Rückgang mit 18,7 Prozent bei bestehenden Häusern, da diese offensichtlich die teuersten Immobilien sind, bei denen deshalb die geringere Kaufkraft offenbar auch die größten Auswirkungen hatte. Der Wert der Bestandswohnungen ist um 12,3 Prozent gesunken und der von im Bau befindlichen Wohnungen um 7,7 Prozent. Bei den Mieten ist die Entwicklung hingegen etwas anders: Nach mehreren Quartalen mit starkem Anstieg haben sich die inserierten Wohnungsmieten seit dem zweiten Quartal 2023 allem Anschein nach stabilisiert. Der Anstieg der inserierten Mieten bleibt jedoch über zwölf Monate hinweg deutlich: ein Plus von 4,1 Prozent zwischen dem dritten Quartal 2022 und dem dritten Quartal 2023. Die inserierten Mieten für Häuser sind dagegen im dritten Quartal 2023 um 2,5 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal gesunken. Der Wert liegt dennoch vier Prozent über dem des gleichen Vorjahreszeitraums. Die Autoren der Erhebung weisen allerdings darauf hin, dass sich nur 13 Prozent der Mietanzeigen auf komplette Häuser beziehen und die Preise deshalb auch extrem schwanken.

Als Experte für den Immobilienmarkt ist es offensichtlich, dass der Luxemburger Immobilienmarkt sich weiterhin in einer Abschwungphase befindet. Die verringerte Nachfrage sowohl im Bereich der Neubauten als auch bei bestehenden Wohnungen und Häusern hat zu einem Rückgang der Verkaufsaktivitäten und zu einem merklichen Preisverfall geführt. Diese Entwicklung wird voraussichtlich auch weiterhin den Immobilienmarkt in Luxemburg prägen und hat sowohl für Käufer als auch Verkäufer Auswirkungen. Insbesondere der starke Rückgang der Aktivität im Segment der im Bau befindlichen Wohnungen ist alarmierend und deutet darauf hin, dass sich dieser Trend in den kommenden Quartalen fortsetzen könnte. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lage weiterentwickeln wird und welche Maßnahmen seitens der Regierung, Immobilienentwickler und Makler ergriffen werden, um den Markt wieder zu beleben.

Den Quell-Artikel bei www.wort.lu lesen

Zum Artikel

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert