Der Immobilienmarkt im Landkreis Kassel zeigt laut dem aktuellen Immobilienbericht des Gutachterausschusses eine spürbare Abkühlung. Die Preise sind moderat gesunken, während die Anzahl der Verkäufe deutlich zurückgegangen ist. Dieser Trend spiegelt sich auch in anderen Regionen wider, nachdem die Immobilienpreise jahrelang kontinuierlich gestiegen waren. Weltweite Krisen wie die Covid-19-Pandemie und der Ukraine-Krieg haben zu Unsicherheiten auf dem Markt geführt. Trotz dieser Entwicklung betont der Gutachterausschuss die Bedeutung von fundierten Informationen, um Transparenz sicherzustellen und Beteiligte am Immobilienmarkt zu unterstützen.
Besonders auffällig ist der Rückgang der Verträge und des Umsatzes im Bereich von Wohnimmobilien im Landkreis Kassel. Die Anzahl der abgeschlossenen Verträge ging deutlich zurück, ebenso wie das Gesamtvolumen des Umsatzes. Vor allem der Neubaumarkt verzeichnete einen starken Einbruch, wobei 2023 53 Prozent weniger Bauplätze als im Vorjahr verkauft wurden. Diese Entwicklung spiegelt sich jedoch noch nicht ausreichend in den Preisen wider, da der durchschnittliche Bodenpreis nur minimal gesunken ist.
Die Lage einer Immobilie spielt eine entscheidende Rolle in Bezug auf den Preis. Unterschiede zwischen den Gemeinden führen zu stark variierenden Durchschnittspreisen. Häuser in ländlichen Gebieten weisen im Allgemeinen niedrigere Preise auf als in städtischen Regionen. Zudem gestaltet sich der Verkauf anspruchsvoller bei älteren oder stark sanierungsbedürftigen Objekten. Die Nachfrage nach Wohnungen bleibt generell hoch, aber der Markt für Eigentumswohnungen im Landkreis Kassel ist vergleichsweise begrenzt, was sich in den Verkaufszahlen widerspiegelt.
Insgesamt betrachtet der Gutachterausschuss die aktuelle Marktentwicklung als eine Phase der Preisanpassung nach einem langen Zeitraum des Anstiegs. Die Verunsicherung aufgrund externer Einflüsse hat zu einem Rückgang der Transaktionen geführt. Es bleibt jedoch unklar, wie lange dieser Trend anhalten wird, da der Bedarf an Wohnraum nach wie vor hoch ist. Die Experten weisen darauf hin, dass es sich nicht um einen Einbruch des Immobilienmarktes handelt, sondern vielmehr um eine Normalisierung nach einer Phase des starken Wachstums.
