Der Wertverlust unsanierter Häuser wurde gestoppt, nachdem viele Familien, darunter ein Leser aus Niedersachsen, mit drastischen Preisrückgängen konfrontiert wurden. Infolge plötzlicher Anstiege bei Zinsen und Baukosten fielen die Preise älterer Immobilien teilweise um bis zu 50 Prozent. Ein Streit um das Heizungsgesetz von Wirtschaftsminister Robert Habeck und die Diskussion über einen möglichen Sanierungszwang in der EU trugen zusätzlich zur Marktunsicherheit bei. Die politischen Entscheidungen und die Kosten für energetische Anpassungen beeinflussten den Wert alter Gebäude.
Experte Sören Gröbel von Jones Lang LaSalle erklärte, dass unsanierte Häuser auf Grund steigender Bau- und Kapitalkosten stark an Wert verloren hatten. Die gesetzlichen Anforderungen zur Reduzierung von CO2-Emissionen übten zusätzlichen Druck auf ältere Gebäude aus. Diese Faktoren führten dazu, dass unsanierte Immobilien im ländlichen Raum deutlich weniger geboten wurden als energieeffiziente Objekte.
Trotz der preislichen Stabilisierung auf dem Immobilienmarkt sind die Preise für ältere, sanierungsbedürftige Häuser noch nicht angestiegen. Energieeffiziente Neubauten zeigten bereits eine leichte Preiserholung im Gegensatz zu alten Häusern. Der Wertverlust bei unsanierten Gebäuden hat sich jedoch aufgrund stabiler Bau- und Kapitalkosten vorerst eingependelt. Die EU-Richtlinien wurden entschärft und staatliche Förderprogramme wurden reaktiviert, um die Nachfrage anzukurbeln.
Experten empfehlen, unsanierte Häuser nicht auf eine zukünftige Wertsteigerung zu spekulieren, da dies unwahrscheinlich sei und hohe Erhaltungskosten mit sich bringt. Für kaufwillige Familien kann sich das Warten lohnen, da Bundebauministerin Klara Geywitz ein neues Förderprogramm für den Erwerb von Bestandsimmobilien angekündigt hat. Unter dem Namen „Jung kauft Alt“ soll das Programm diesen Sommer starten und mit 350 Millionen Euro finanziert werden, um den Erwerb von älteren Immobilien zu unterstützen.