
In Deutschland zeigt eine aktuelle Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), dass das Thema Indexmieten weiterhin von geringer Bedeutung ist. Im Jahr 2024 machen Indexmietverträge lediglich 2,6 Prozent aller Mietverträge aus. Diese Zahl markiert einen leichten Anstieg gegenüber 2,1 Prozent im Jahr 2022 und 2,3 Prozent im Jahr 2023, was darauf hinweist, dass die Verbreitung dieser Mietform vorerst stabil bleibt. Die dominierende Form der Mietverträge bleibt jedoch der unbefristete Mietvertrag, der mit 92 Prozent den Großteil ausmacht. Dieser erlaubt es, die Miethöhe bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete anzupassen, was für viele Mieter von Bedeutung ist. Die Auswertung basiert auf Daten eines Panels mit über 5.000 teilnehmenden Mietern.
Eine interessante Beobachtung ist, dass Indexmieten häufiger bei Neubauten vorkommen, wo der Anteil bei 9 Prozent liegt. In den sieben größten deutschen Städten, darunter Berlin, Hamburg und München, ist der Anteil an Indexmietverträgen sogar auf 4,1 Prozent gestiegen. In Neubauten dieser Metropolen beträgt der Anteil an Indexmieten im Jahr 2024 sogar 18,8 Prozent. Indexverträge, die die Miethöhe an die Inflationsentwicklung koppeln, gewinnen somit in bestimmten Segmenten an Bedeutung. Diese Studie gilt als eine der ersten bundesweiten Erhebungen zur Verbreitung von Indexmieten und schafft eine wertvolle Grundlage für künftige Analysen.Unternehmen heute berichtet, dass die Datenbasis dieser Untersuchung vielfältige Einblicke in die aktuelle Mietlandschaft in Deutschland bietet.
Steigende Mietpreise in den Großstädten
Während Indexmieten in Deutschland noch eine Randerscheinung darstellen, sind die Mietpreise insbesondere in großen Städten ein drängendes Problem. Die Mieten steigen seit über einem Jahrzehnt kontinuierlich in Städten wie München, Frankfurt und Leipzig. Der Wohnungsmarkt ist stark angespannt, und das Angebot an bezahlbarem Wohnraum wird immer knapper. Laut FTD haben die Nettokaltmieten in Deutschland zwischen 2010 und 2024 im Schnitt um 64 Prozent zugenommen. Der Mietpreisindex des Statistischen Bundesamtes verzeichnete im Jahr 2024 107,5 Punkte, was einem Anstieg von 7,5 Prozent seit 2020 entspricht.
Ein Blick auf die Durchschnittsmieten in ausgewählten Städten zeigt die drastischen Preiserhöhungen:
Stadt | Durchschnittsmiete (€/m²) | Mietsteigerung (%) |
---|---|---|
München | 22,08 | +6,5 |
Frankfurt a.M. | 19,17 | +8,0 |
Berlin | 18,18 | +8,5 |
Freiburg | 17,04 | +6,8 |
Stuttgart | 17,03 | +5,3 |
Hamburg | 16,61 | +10,0 |
Heidelberg | 16,20 | +6,9 |
Potsdam | 15,99 | +7,1 |
Mainz | 15,71 | +6,2 |
Düsseldorf | 15,58 | +6,5 |
Leipzig | 14,28 | +5,8 |
Die Prognose für 2025 deutet darauf hin, dass Mieten um 4 bis 5 Prozent steigen werden. Dies könnte dazu führen, dass der bundesweite Mietpreisindex auf 11,40 €/m² ansteigt. Politisch wird angestrebt, bis 2024 etwa 400.000 neue Wohnungen zu schaffen, tatsächlich entstanden jedoch nur 260.000. Die Baukosten haben sich seit 2021 signifikant erhöht, mit +34 Prozent bei Materialpreisen und +18 Prozent im Bereich Löhne. Um der angespannteren Marktsituation entgegenzuwirken, werden Vorschläge wie mehr Bauprojekte und geförderter Wohnraum diskutiert, da besonders Haushalte mit niedrigem Einkommen stark betroffen sind.