Die Anzahl der Erwerbsunfähigkeits-Tarife, die den Marktstandard erfüllen, hat laut einer Untersuchung des Infinma Institut für Finanz-Markt-Analyse GmbH im Vergleich zum Vorjahr abgenommen. Von den insgesamt 40 untersuchten Produkten erfüllen nur noch 13 Tarife von vier Anbietern die definierten Marktstandards. Dies bedeutet einen Rückgang von drei Offerten und vier Anbietern im Vergleich zum Vorjahr. Zu den zertifizierten Spitzenanbietern gehören derzeit nur Continentale, Europa, Volkswohl Bund und Zurich Deutscher Herold, während Unternehmen wie Credit Life, Dialog, Hannoversche und Metallrente aus der Zertifizierungsliste gefallen sind.
Das Infinma Institut hat insgesamt 17 Qualitätskriterien für die Erwerbsunfähigkeits-Versicherung definiert, die den Marktstandard bestimmen. Die Analysten haben dabei nicht zwischen verschiedenen Standards in Deutschland und Österreich unterschieden. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Kriterien unverändert geblieben, wobei Aspekte wie die „Meldepflicht bei Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit“ durch „Leistung einer gesetzlichen Erwerbsminderungsrente als Leistungsauslöser in der EU“ ersetzt wurden. Bei drei Kriterien wurden kundenfreundlichere Regelungen als im Vorjahr zum Marktstandard.
Die Analysten betonen, dass die Auszeichnung der Tarife nicht als Rating zu verstehen ist, sondern lediglich aufzeigt, ob die Regelungen der Versicherer zu den einzelnen Kriterien besser oder schlechter als der Marktstandard sind. Trotz verbesserter Bedingungen sehen die Analysten die Erwerbsunfähigkeits-Versicherung weiterhin nicht als vollwertige Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung. Es besteht eine gewisse vertriebliche Zurückhaltung in diesem Bereich, da viele Anbieter nicht an einen großen Erfolg dieser Absicherungsmöglichkeit glauben.
