Gemäß einem Bericht von amp.focus.de ist die Inflation in Deutschland im September deutlich gesunken. Nach Monaten hoher Teuerungsraten sank die Inflationsrate auf 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders erfreulich ist, dass die Inflation für einkommensschwache Haushalte sogar stärker gesunken ist. Die Preise für Nahrungsmittel haben sich im September um 7,7 Prozent verteuert, gefolgt von Alkohol und Tabak mit 8,8 Prozent. Die Präsidentin des Statistischen Bundesamts, Ruth Brand, betont jedoch, dass die gestiegenen Preise für Nahrungsmittel weiterhin spürbar sind.
Laut einer Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) belastet die Inflation einkommensschwache Haushalte weniger als andere Haushalte. Insbesondere während der schlimmsten Phase der Inflation waren Nahrungsmittel und Haushaltsenergie deutlich teurer geworden. Für Haushalte mit geringerem Einkommen, deren Ausgabenanteil für Nahrungsmittel und Haushaltsenergie besonders hoch ist, lag die individuelle Inflation teilweise 3,1 Prozentpunkte über der allgemeinen Inflationsrate. Diese Differenz hat sich mittlerweile auf nur noch 0,4 Prozentpunkte verringert.
Die Studie zeigt auch, dass einkommensschwache Paare mit zwei Kindern momentan die geringste Teuerung verzeichnen, während Paare mit mittlerem Nettoeinkommen die höchste Teuerungsrate aufweisen. Die Ökonomen erwarten, dass sich die Preise stabilisieren und die Kerninflation, die schwankungsanfällige Güter wie Nahrungsmittel oder Energie nicht berücksichtigt, weiter zurückgeht.
Jedoch gibt es weiterhin Risiken, insbesondere im Bereich der Lebensmittelpreise. Es besteht ein hoher Preisdruck auf Getreide und Weizen, was zu möglichen Preissteigerungen führen kann. Zudem sehen die IMK-Ökonomen das Risiko einer übermäßigen geldpolitischen Straffung durch die Europäische Zentralbank (EZB), was die schwache Wirtschaft weiter ausbremsen könnte. Eine längere wirtschaftliche Flaute würde nicht nur den Transformationsprozess im Hinblick auf den Klimaschutz beeinträchtigen, sondern auch einkommensschwache Haushalte stärker betroffen sein lassen.
Insgesamt können einkommensschwache Haushalte sich über ihre individuell schwächere Inflationsrate freuen, jedoch ist die Preiskrise noch nicht vollständig überwunden. Es besteht weiterhin Bedarf, vorsichtig zu sein und die Entwicklung auf dem Markt genau zu beobachten.
Quelle: Gemäß einem Bericht von amp.focus.de, [Link zum Artikel]
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