Die Teuerungsrate in Deutschland stagnierte im April bei 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt vorläufig berichtete. Auch wenn dies der niedrigste Wert seit April 2021 ist, erwarten Volkswirte einen Anstieg in den nächsten Monaten aufgrund der Preisplanungen vieler Unternehmen und steigender Löhne. Dies könnte dazu führen, dass die Gesamtinflation wieder auf 3 Prozent steigt, was die Kaufkraft der Verbraucher beeinträchtigen könnte.
Seit dem 1. April gilt für Erdgas und Fernwärme wieder der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent, nachdem die temporäre Senkung von 7 Prozent ausgelaufen ist. Im April verlangsamte sich der Rückgang der Haushaltsenergiepreise im Vergleich zum Vormonat. Energiepreise stiegen zum Beispiel in einigen Bundesländern deutlich an, ebenso wie die Preise für Gaststättenbesuche und Hotelaufenthalte. Nahrungsmittelpreise stiegen im April um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während sie im März noch gesunken waren.
Die Kerninflation in Deutschland lag im April bei 3,0 Prozent, wenn die Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden. Trotz der positiven Entwicklung wird damit gerechnet, dass die Inflationsrate im Jahresschnitt auf 2,3 Prozent zurückgeht. Wirtschaftsforschungsinstitute prognostizieren jedoch möglicherweise eine mühsamere Entwicklung als erwartet, da einige Branchen höhere Preise planen. Die Konsumlust könnte durch niedrigere Inflationsraten angekurbelt werden, besonders wenn die Reallöhne steigen.
Die jüngsten Daten der Konsumforscher der Nürnberger GfK deuten darauf hin, dass die Kauflaune der Deutschen aufgrund der Aussicht auf steigende Löhne leicht steigt. Der Privatkonsum bleibt eine wichtige Stütze der deutschen Wirtschaft, die seit Monaten etwas schwächelt. Weitere Daten zur wirtschaftlichen Entwicklung im ersten Quartal 2024 werden vom Statistischen Bundesamt veröffentlicht. Es wird erwartet, dass die Teuerungsrate angesichts der positiven Entwicklungen in den nächsten Monaten steigen könnte.