
In den letzten Jahren haben immer mehr Rentner in Deutschland erkannt, dass ihre Einkommen im Ruhestand oft nicht ausreichen. Finanzielle Sorgen nehmen zu, was Experten dazu veranlasst, den Handlungsbedarf zu betonen. Rentner werden nicht nur älter, sondern auch ärmer, da viele nicht ausreichend für ihre Altersvorsorge gesorgt haben. Laut Usinger Anzeiger müssen sich deutsche Rentner im Alter zwischen 63 und 70 Jahren zunehmend einschränken, weil sie finanziell schlechter gestellt sind als erwartet.
Eine Umfrage von HDI Deutschland zeigt, dass 50% der Befragten mit einer höheren Rente gerechnet hatten, jedoch 64% der Rentner ausschließlich auf die gesetzliche Rente vertrauten, ohne privat vorzusorgen. Diese schlechte Planung wird vor dem Hintergrund deutlich, dass die Kosten im Ruhestand durchschnittlich 70 bis 90% höher sind als während der Erwerbstätigkeit. Über die letzten zehn Jahre stiegen die Mietpreise um 104%, und bei vielen Rentnern gehen Inflation sowie unvorhergesehene Kosten wie Krankheits- und Pflegekosten schnell an die Ersparnisse.
Die Bedeutung der Altersvorsorge
Eine Studie hat gezeigt, dass viele Menschen ihre Lebenserwartung unterschätzen. Senioren können mit einer Lebensdauer von 20 bis 40 Jahren nach dem Ruhestand rechnen. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt in Deutschland bei 78,2 Jahren für Männer und 83,0 Jahren für Frauen. Dies hat wichtige Implikationen für die finanzielle Planungen im Alter, da eine verminderte Lebenserwartung oft zu einer geringeren Rücklagenbildung führt.
Um diesen finanziellen Herausforderungen entgegenzukommen, empfehlen Experten, auch im hohen Alter an der Börse zu investieren. Investitionen in ETFs, wie den MSCI World oder den FTSE All-World, gelten als eine sinnvolle Option, um das Portfolio trotz fortgeschrittenem Alter zu diversifizieren und das Risiko eines Totalverlusts gering zu halten. Wie Vermögenszentrum erläutert, sind Aktien besonders für Anleger mit einem langfristigen Anlagehorizont von zehn Jahren oder mehr sinnvoll.
Strategische Anlagemöglichkeiten
Anleger, die späte Investitionen in Betracht ziehen, sollten sich nicht von Ängsten vor Verlusten und Kursschwankungen im Ruhestand abhalten lassen. Es ist ratsam, über persönliche Finanzziele nachzudenken, sei es die Frührente oder die Absicht, Vermögen zu vererben. Unabhängige Beratung von Finanzexperten wird empfohlen, um die entsprechenden finanziellen Ziele effektiv zu erreichen. Eine Beispielrechnung zeigt, dass, bei einer Anlagesumme von 10.000 Euro und einer monatlichen Sparrate von 200 Euro mit einer angenommenen jährlichen Rendite von 7%, ein Depotwert von etwa 90.000 Euro im Alter von 75 Jahren erreicht werden kann – bevor Inflation und Steuern abgezogen werden.
Der Bedarf an Rücklagen im Alter wird immer deutlicher. Rentner sollten sich daher aktiv mit ihren Finanzen auseinandersetzen. Das Investieren in den Aktienmarkt ist nicht nur in der Erwerbsphase wichtig, sondern kann auch im Ruhestand entscheidende Vorteile bieten.