
Im ersten Halbjahr 2025 hat der Sektor für alternative Proteine mit insgesamt 54 Transaktionen einen Gesamtwert von 443,45 Millionen US-Dollar verzeichnet. Dieses Wachstum zeigt sich besonders stark in den Bereichen pflanzliche Proteine und Fermentation, während kultivierte Proteine weiterhin ein kleineres Segment bilden. Die Investitionen von 258,49 Millionen US-Dollar im ersten Quartal und 184,96 Millionen US-Dollar im zweiten Quartal belegen das anhaltende Interesse an alternativen Proteinquellen. Die Investitionen nach Technologie zeigen, dass pflanzliche Produkte mit 213,81 Millionen US-Dollar am meisten gefördert wurden, gefolgt von Fermentationstechnologien mit 198,7 Millionen US-Dollar.
In einem kürzlich veröffentlichten Bericht von vegconomist.de werden detaillierte Zahlen zu den Investitionen und deren Verteilung nach Produktkategorien aufgeführt. Fleischersatzprodukte ziehen mit 211,57 Millionen US-Dollar den größten Teil der Gelder an, während auch Milchalternativen, Input-Sektor, kleinere Investitionen in Meeresfrüchte sowie Eiersatzprodukte und Tiernahrung bemerkenswerte Summen erhielten.
Marktfokus und Technologischer Fortschritt
Die größte Einzelinvestition im ersten Halbjahr 2025 war eine Fremdfinanzierung von 100 Millionen US-Dollar für Beyond Meat. Weitere bedeutende Investitionen umfassen 50,5 Millionen US-Dollar für Liberation Labs in der Präzisionsfermentation und 35,86 Millionen US-Dollar für Formo, ebenfalls in der Fermentation von Milchprodukten. Diese Zahlen belegen nicht nur die Stabilität der Investitionstätigkeit im Sektor, sondern auch die zunehmende Diversifizierung der Technologien und Produkte, die durch Investitionen unterstützt werden.
Auf der Suche nach neuen Möglichkeiten wurde auf der IFFA 2025 das Potenzial von pflanzenbasierten, fermentationsbasierten und kultivierten Lebensmitteln hervorgehoben. In einem Blogbeitrag berichtet Good Food Institute Europe, dass über 60.000 Besucher aus 144 Ländern an der Messe teilnahmen, wobei der Bereich „The World Of New Proteins“ innovative Unternehmen und neue Technologien präsentierte. Dies zeigt das wachsende Interesse der Branche an alternativen Proteinen, insbesondere durch die erstmalige Vorstellung von Fermentationstechnologie, die neue Mykoprotein-Produkte enthielt.
Die Messe diente als Informationszentrum für Startups und größere Unternehmen, wobei zahlreiche Vorträge, unter anderem über den europäischen Markt für pflanzenbasiertes Fleisch, stattfanden. Wichtige Themen waren die Herausforderungen hinsichtlich Geschmack und Preis. Jeff Tripician von Meatable betonte zudem die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen der traditionellen Fleischindustrie und Unternehmen, die sich auf kultiviertes Fleisch spezialisieren.
Ausblick und weitere Entwicklungen
Das Interesse an „Blended Meat“, einer Kombination aus tierischen und pflanzlichen Zutaten, ist ebenfalls gestiegen. Es ist erkennbar, dass der Sektor für alternative Proteine Anzeichen von Reife zeigt, wobei viele Unternehmen kurz vor der Marktreife stehen oder bereits wirtschaftliche Erfolge erzielen konnten. Um das volle Potenzial dieser alternativen Proteinquellen zu entfalten, wird jedoch eine stärkere Investition in Forschung und Infrastruktur gefordert. Sowohl politische Entscheidungsträger als auch die Lebensmittelindustrie sind aufgefordert, sich aktiv an der Entwicklung nachhaltiger Produkte zu beteiligen.
Insgesamt bleibt der Sektor alternative Proteine ein dynamisches und wachsendes Feld, das durch innovative Technologien und eine wachsende Verbraucherakzeptanz geprägt ist.