
Vertreter der Region Oder-Spree haben erneut eindringlich auf die Notwendigkeit von Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur gedrängt. Rainer Schinkel, der Wirtschaftsbeigeordnete von Märkisch-Oderland, sowie Robert Radzimanowski von der IHK Ostbrandenburg und Sascha Gehm, der 1. Beigeordnete des Landkreises Oder-Spree, betonten gemeinsam die zentrale Bedeutung moderner Verkehrsverbindungen für die wirtschaftliche Entwicklung der Region. Sie fordern, dass die von der Bundesregierung in Aussicht gestellten Gelder auch tatsächlich in die Infrastruktur der Region fließen, um den bestehenden Herausforderungen zu begegnen. Der Landkreis Oder-Spree berichtet, dass die derzeitige Verkehrsinfrastruktur in Ostbrandenburg sowohl überlastet als auch veraltet ist.
Inmitten dieser Forderungen wurde auf die Herausforderungen hingewiesen, die den Landkreis prägen. Wichtige Verkehrsadern wie die Autobahn A12, die Bundesstraße B1 und die Bahnstrecke der Ostbahn sind überlastet, was sowohl die Lebensqualität der Anwohner als auch die wirtschaftlichen Chancen der Region negativ beeinflusst. Sascha Gehm stellte fest, dass eine gut ausgebaute Infrastruktur entscheidend für Beschäftigung und die allgemeine Lebensqualität ist. Zudem betonte er die dringend erforderlichen konkreten Investitionen als Signal der Wertschätzung gegenüber der Region.
Erfolgreiche Projekte in der Umgebung
Ein Lichtblick sind erfolgreiche Infrastrukturmaßnahmen in der Nähe der Tesla-Gigafactory in Grünheide. Diese umfassen unter anderem die Anbindung über die Landesstraße L38 sowie den neuen Bahnhof Fangschleuse, die als positive Beispiele für eine gezielte Förderung der Verkehrsanbindung betrachtet werden können. Die offizielle Mitteilung des Ministeriums hebt hervor, dass seit Oktober 2022 am Standort ein Ausbau der Straßeninfrastruktur in Gang ist. Es wurde eine neue Überführung neben der bestehenden Brücke über die A10 errichtet, um dem wachsenden Verkehr gerecht zu werden.
Im Zuge dieser Maßnahmen wurden auf der A10 jeweils zwei Fahrspuren für die Auffahrt zur Landesstraße L38 geschaffen. Zu den bisherigen Bauarbeiten gehören auch die Instandsetzung bestehender Verkehrswege, wodurch der Verkehr größtenteils an den Baustellen vorbeigeführt werden konnte. Insgesamt investierte der Bund etwa 6 Millionen Euro, während das Land Brandenburg rund 2,1 Millionen Euro in den Umbau der Anschlussstelle Freienbrink steuerte.
Langfristige Investitionsstrategie
Für die L38 ist eine umfassende Erweiterung in Kooperation mit Tesla geplant, die seit Sommer 2022 zwei Fahrspuren pro Richtung und zusätzliche Abbiegespuren umfasst. Der Umbau des Kreisverkehrs L23 / L38 zu einer ampelgeregelten Kreuzung ist jedoch noch im Bau und die Fertigstellung wird für Ende des Jahres erwartet. Im April 2024 begannen die vorbereitenden Arbeiten für die Erneuerung der Fahrbahn der L23, die bis Ende 2024 andauern werden.
Die Herausforderungen für die Region bleiben dennoch groß. Der Oder-Spree-Kanal stellt eine wichtige Ost-West-Verbindung dar, jedoch bestehen hier Engpässe, etwa durch die unzureichend ausgebaute Schleuse Fürstenwalde. Aus diesem Grund fordert der Landkreis beschleunigte Planungsverfahren und eine gezielte Zuweisung von Fördermitteln, um die Infrastrukturprojekte an die regionalen Bedürfnisse anzupassen und langfristige Lösungen zu finden.