
Investor Thomas Seitlinger steht vor einer ernsthaften Herausforderung: Sein geplantes Hotelprojekt, das „Sternenberg Resort“, wird aufgrund von Widerstand und Naturschutzbedenken auf der Hochrindl auf Eis gelegt. Dies könnte zu einer drohenden Zwangsversteigerung führen, da die R+V Versicherung Forderungen an sein Unternehmen hat, die durch Pfandrechte an mehreren Immobilien gesichert sind. Trotz dieser Schwierigkeiten betont Seitlinger die Stabilität seiner Firmengruppe und plant einen Neuanfang mit einer kleineren Version seines ursprünglichen Projekts sowie die Sanierung des Kropfitschbads.
Die Hochrindl ist in den letzten Jahren einem signifikanten Wandel unterzogen worden. Dies macht sich besonders in der Verbauungsdichte bemerkbar: Waren 1960 lediglich fünf Gebäude vorhanden, so sind es mittlerweile etwa 260. Der Bau weiterer 40 Häuser wird für dieses Jahr angestrebt, was die aktuelle Situation weiter zuspitzt. Das geplante „Sternenberg Resort“ würde zudem die Verbauungsfläche um 30 Prozent erhöhen und über 120.000 m² Almfläche betreffen, was in der Region auf erhebliche Bedenken stösst.
Petition gegen die Verbauung
Um gegen die fortschreitende Verbauung zu protestieren, haben engagierte Bürger eine Petition ins Leben gerufen, die sich an Bürgermeister Deutsch-Griffen und Bürgermeister Albeck richtet. Das Ziel ist es, Gehör für die Sorgen der Anwohner bei Politik und Genehmigungsbehörden zu finden. Die Petitionen weisen auf die Notwendigkeit hin, hochsensible Ökosysteme sowie die Lebensbedingungen der einheimischen Bergbauern und die nachhaltige Lebensmittelproduktion zu schützen.
Die Initiatoren der Bürgerpetition schildern diverse Probleme, die durch die fortschreitende Bautätigkeit entstehen. Dazu zählen unter anderem die steigenden Grundstückspreise, die Vertreibung der Einheimischen und die negativen Auswirkungen auf die Klimakrise und die Trinkwasserversorgung. Auch die hohe Kostenbelastung für die Infrastruktur, einschließlich Wasserversorgung und Straßenbau, wird thematisiert. Die Bürgerinitiative kritisiert zudem, dass viele der angekündigten Arbeitsplätze hauptsächlich ausländisches Personal anziehen sollen und appelliert für klare Entwicklungsziele, die den Erhalt von Identität und Kultur in der Region fördern.
Kritik an der Baupolitik
Darüber hinaus wird die aktuelle Baupolitik stark in Frage gestellt. Kritiker bemängeln fehlende Gesamtkonzepte für die Region und die unzureichende Ausnutzung bestehender Flächen. Vielmehr würden zahlreiche kleine Bauvorhaben, häufig als Zweitwohnungen ausgewiesen, den Charakter und die natürliche Landschaft der Hochrindl gefährden. Ein großes Anliegen ist zudem die fehlende Regulierung von Wander- und Radwegen, die durch die zusätzliche Besuchermenge überfrequentiert werden und die Natur belasten könnten.
Die Mobilisierung der Bevölkerung durch die Bürgerinitiative Hochrindl zeigt, wie wichtig den Anwohnern der Erhalt ihrer Umwelt und Lebensbasis ist. Die Gespräche und der Dialog mit den Verantwortlichen sollen verbessert werden, damit die Anliegen der Einheimischen Gehör finden und die Region nicht unter dem Druck von großen Bauprojekten leidet.
Für weitere Informationen zu diesem Thema kann man die Artikel auf Kleine Zeitung und Open Petition einsehen.