
Die digitale Transformation im Maschinenbau schreitet unaufhaltsam voran und geht mit einem signifikanten Anstieg der IT-Kosten einher. Laut einem Bericht von IT Matchmaker steigen die IT-Gesamtkosten seit 2017 im Durchschnitt um 5 Prozent pro Jahr schneller als der Umsatz der Branche. Diese Entwicklung steht im Zusammenhang mit einer umfassenden Transformation der Arbeitsprozesse und der erforderlichen technologischen Anpassungen.
Im Jahr 2024 wird die IT-Kostenquote auf 2,6 Prozent geschätzt, was die Herausforderungen der Unternehmen verdeutlicht. Ein Benchmark, der auf Daten von 169 Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau basiert, zeigt, dass 70 Prozent der IT-Budgets in den operativen Betrieb fließen, während nur 30 Prozent für Innovationsprojekte vorgesehen sind. In den letzten Jahren hat sich außerdem das durchschnittliche Jahresgehalt interner IT-Mitarbeitender um 10 Prozent auf 68.640 Euro verringert.
Veränderungen in der IT-Landschaft
Die wachsenden Anforderungen an die verbleibenden IT-Teams sind eine direkte Folge der zunehmenden Verlagerung operativer IT-Tätigkeiten in Niedriglohnländer sowie des Outsourcings. Diese Faktoren tragen zu einer höheren Belastung der internen Mitarbeitenden bei, die im Durchschnitt 53 Anwender betreuen müssen. In kleineren Unternehmen beträgt dieser Wert sogar 72 Anwender pro IT-Mitarbeiter.
Die IT-Kostenstruktur der Unternehmen setzt sich dabei zu 58 Prozent aus Sachkosten und zu 42 Prozent aus Personalkosten zusammen. Zusätzlich wird berichtet, dass im Durchschnitt 590 Softwareapplikationen pro Unternehmen im Einsatz sind, was die Komplexität und den hohen Verwaltungsaufwand verdeutlicht.
Investitionen in die Zukunft
Für das Jahr 2025 sind Investitionsschwerpunkte in der Branche eindeutig identifiziert worden. Modernisierung von Geschäftsanwendungen, IT-Sicherheit und digitale Vertriebskanäle stehen hierbei im Vordergrund. In einem umfassenden Überblick über die digitalen Transformationen im Maschinenbau wird zudem die Rolle der Künstlichen Intelligenz beleuchtet, die bisher eine untergeordnete Rolle spielte. Dennoch kann eine Studie zeigen, dass der Einsatz von Generativer Künstlicher Intelligenz die Gewinnmarge im Maschinen- und Anlagenbau um bis zu 10,7 Prozentpunkte erhöhen kann, was einem zusätzlichen Gewinn von 28 Milliarden Euro entspricht.
Regulatorische Anforderungen wie der NIS2 und der Cyber Resilience Act erfordern zusätzliche Ressourcen von den Unternehmen. Aktuell haben zwei Drittel der Unternehmen in der Branche eine Cyberversicherung abgeschlossen, und 90 Prozent dieser Unternehmen planen, diese beizubehalten. Dies verdeutlicht das wachsende Bewusstsein für die Notwendigkeit von Sicherheit und Resilienz in der digitalen Welt.
Die VDMA Wireless Communications for Machines hielt im Mai 2025 eine Mitgliederversammlung ab und widmete sich unter anderem den Potenzialen der Künstlichen Intelligenz sowie der digitalen Transformation. Ein Whitepaper des VDMA zeigt auf, wie Unternehmen diese Technologien in ihren Prozessen, Produkten und Geschäftsmodellen integrieren können.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Maschinenbau vor tiefgreifenden Veränderungen steht, die sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich bringen. Die digitale Transformation und die damit verbundenen IT-Kosten sind nicht nur Risiken, sondern auch Verpflichtungen, die die Unternehmen aktiv gestalten müssen.