
Der Wirtschaftsrat von Japans Premierminister Shigeru Ishiba hat in einer aktuellen Empfehlung Investitionen von 400 Milliarden Dollar gefordert. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Produktivität kleinerer Unternehmen zu steigern. Darüber hinaus soll ein nachhaltiges Lohnwachstum erreicht werden, das deutlich über der Inflation liegt. Der Ausschuss präsentierte einen umfassenden Fünfjahresplan, der darauf abzielt, kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die 70 % der Arbeitskräfte in Japan beschäftigen, bei der Lohnerhöhung zu unterstützen.
Kleine und mittlere Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Löhne kontinuierlich zu steigern. Im Vergleich zu größeren Unternehmen geben sie einen größeren Teil ihrer Gewinne für Löhne aus. Lohnsteigerungen sind entscheidend, um Fachkräfte zu binden und neue Talente zu gewinnen, insbesondere angesichts des Arbeitskräftemangels. Der Fünfjahresplan sieht vor, dass die Reallöhne stabil um 1 % über der Inflationsrate wachsen, da die inflationsbereinigten Reallöhne in Japan seit Jahrzehnten stagnieren.
Umfassende Investitionen für KMU
Im Rahmen des Plans sind öffentliche und private Investitionen von 60 Billionen Yen (ca. 407,86 Milliarden US-Dollar) in den nächsten fünf Jahren vorgesehen. Diese Investitionen sollen den KMU helfen, ihre Betriebsabläufe durch Digitalisierung und Automatisierung zu optimieren. Zudem wird eine verstärkte Förderung von Fusionen und Übernahmen angeregt, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu erhöhen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Empfehlungen ist die Verschärfung der Regulierung von Geschäftspraktiken. Diese sollen größeren Unternehmen nicht gestatten, ihre Lieferanten unter Druck zu setzen, was den Löhnen von KMU schadet. Die Vorschläge des Ausschusses werden in die jährlichen politischen Leitlinien aufgenommen und sind für die Veröffentlichung im Juni geplant.
Lohnerhöhungen im Fokus
Zusätzlich zu den Initiativen des Wirtschaftsrechts gibt es Bestrebungen seitens Japans größter Gewerkschaftsgruppe Rengo, die für 2025 Lohnerhöhungen von mindestens 5 % fordert. Dies stößt auf Skepsis, da Experten wie Keiji Kanda vom Daiwa Institute of Research ein erwartetes Lohnwachstum von 4 % bis 4,5 % angeben. Premierminister Ishiba hat die Lohnerhöhung zur Priorität erklärt, um die fragile wirtschaftliche Erholung zu unterstützen.
Die Bank of Japan beobachtet die jährlichen Lohnverhandlungen genau. 2023 einigten sich Unternehmen auf die größte Lohnerhöhung seit drei Jahrzehnten, mit einer durchschnittlichen Steigerung von 5,1 %. Dennoch bleibt die Realisierbarkeit der angestrebten 5 % umstritten, insbesondere für kleinere Unternehmen, die oft nicht über den nötigen finanziellen Spielraum verfügen, um entsprechende Gehaltserhöhungen umzusetzen.
Rengo plant, im Dezember seine Position zu den Lohnverhandlungen zu fixieren, während die Gewerkschaftsverhandlungen in großen Unternehmen im März beginnen werden. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass die jahrzehntelang stagnierenden Löhne sich ab 2022 aufgrund steigender Materialkosten und Inflationsdruck zu erholen begannen. Die Maßnahmen und Initiativen der Regierung sowie der Gewerkschaften sind darauf ausgerichtet, die Einkommenslücke zwischen Arbeitern in kleineren und größeren Firmen zu verringern und eine stabile wirtschaftliche Basis für die Zukunft zu gewährleisten.
Für eine detaillierte Analyse der wirtschaftlichen Situation und der geplanten Maßnahmen können Leser die Artikel von MarketScreener und Investment Week konsultieren.