
In der Schweiz boomt die Gründerszene: Jährlich werden über 50.000 Neugründungen registriert. 2023 wurden sogar 51.637 Gründungen gezählt, was einem Anstieg von 2,2 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies zeigt, dass immer mehr Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Ein bemerkenswerter Aspekt ist die hohe Erfolgsquote: Nur 20 % der Start-ups scheitern langfristig, wobei nach fünf Jahren lediglich 10 % der neuen Unternehmen aufgegeben haben. Nach zehn Jahren beträgt die Scheiterquote 20 %. Im Vergleich zu allgemeinen Geschäftsgründungen, bei denen 50 % nach fünf Jahren scheitern, sind dies ermutigende Zahlen, insbesondere im Technologiebereich.
Ein zentraler Faktor für den Erfolg von Start-ups in der Schweiz sind die Kantonalbanken. Diese Banken fungieren als wichtige Partner für Gründer und bieten nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch persönliche Beratung. Gerade in der Anfangsphase benötigen Unternehmen ausreichend Startkapital, um ihre Ideen umzusetzen und den Betrieb aufzubauen. Ein gut ausgearbeiteter Businessplan ist hierfür unerlässlich, da er die Grundlage für die Gespräche mit den Banken bildet. Zudem empfehlen Expert:innen einen Finanzierungsmix aus Eigenkapital und Fremdkapital, um eine gesunde finanzielle Basis zu gewährleisten.
Unterstützung durch Kantonalbanken
Kantonalbanken sind nicht nur Anbieter von Krediten, sondern auch wertvolle Beratungspartner für Start-ups. Sie bieten oft günstige Konditionen und unterstützen Gründer durch ein dichtes Kontaktnetz, das verschiedene Fördermöglichkeiten umfasst. Gründer finden zudem eine Vielzahl von Online-Tools, die bei der Erstellung eines Businessplans und der Finanzberechnung helfen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Firmengründung in der Schweiz mittlerweile vollständig online abgewickelt werden kann, was Wartezeiten bei Ämtern reduziert.
Eigenkapital und Investitionen
In der ersten Phase der Unternehmensfinanzierung spielt Eigenkapital eine entscheidende Rolle. Es gibt mehrere Optionen zur Eigenkapitalbeschaffung: Gründer können eigenes Vermögen einbringen oder Unternehmensanteile an Familie, Bekannte, Business Angels oder Venture-Capital-Firmen verkaufen. Das Einbringen persönlichen Vermögens gilt als der einfachste Weg zur Finanzierung, geht jedoch mit höheren finanziellen Risiken einher. Möglichkeiten hierfür sind etwa Bargeld vom Konto, der Verkauf von Aktien oder Vorbezüge aus der Pensionskasse.
Investoren wie Business Angels und Venture-Capital-Firmen sind insbesondere an Start-ups mit hohem Wachstumspotenzial interessiert. Neben finanzieller Unterstützung bringen sie auch wertvolles Know-how mit und erwarten im Gegenzug Unternehmensanteile und eine Rendite. Bei Investitionsentscheidungen spielen Kriterien wie Skalierbarkeit, Innovationskraft und ein disruptives Geschäftsmodell eine wesentliche Rolle. Dabei ist eine sorgfältige Prüfung des Businessplans durch die Investor:innen von großer Bedeutung.
Die Kombination aus solider Vorbereitung und gezielter Unterstützung durch Kantonalbanken und private Investoren steigert die Chancen auf langfristigen Erfolg für Schweizer Start-ups erheblich. Die aktuellen Trends und Statistiken verdeutlichen, dass der Weg in die Selbstständigkeit nicht nur herausfordernd, sondern auch voller Möglichkeiten steckt. Weitere Informationen zur Finanzierung bringen beispielsweise die Kantonalbank selbst, die umfassend über Unternehmensphasen und die damit verbundenen finanziellen Aspekte berichtet, und nau.ch, die über aktuelle Gründungstrends informiert.