
Die kärntnerische Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Um diese zu meistern, fordert der Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten, Jürgen Mandl, ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Stärkung des Standorts. Laut Klick Kärnten ist ein zentraler Punkt seines Vorschlags der „ImpulsMotor“, der eine Investitionszuwachsprämie sowie Anreize für private Investitionen umfassen soll. Zudem schlägt Mandl ein Sonderwohnbauprogramm vor, um die wirtschaftlichen Impulse weiter zu festigen.
Die Dringlichkeit dieser Maßnahmen wird durch aktuelle Umfragen bekräftigt. Neun von zehn Betrieben sprechen sich für niedrigere Lohnnebenkosten aus, während zwei Drittel der Unternehmen die bestehende Bürokratie als Hindernis für das Wachstum ansehen. Diese Bedenken unterstreichen die Notwendigkeit effektiver Reformen.
Aufschwung am Exportmarkt
Trotz der Herausforderungen gibt es einen leichten Aufschwung bei den Exporten. Rund 23 Prozent der Unternehmen erwarten steigende Auslandsumsätze, insbesondere mit Blick auf Märkte in Süd- und Südostasien sowie Nordamerika. Dennoch bleibt die Investitionsbereitschaft gedämpft, was die Wirtschaftslage zusätzlich belastet.
Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig hebt in diesem Kontext die zentrale Bedeutung von Infrastrukturprojekten wie der Koralmbahn hervor, die zur wirtschaftlichen Stabilität in Kärnten beitragen sollen.
Steuerliche Entlastungen durch das Wachstumschancengesetz
Parallel zu den Forderungen der Wirtschaftskammer plant die Bundesregierung eine weitreichende steuerliche Entlastung für Arbeitgeber, insbesondere für kleinere und mittlere Betriebe, durch das Wachstumschancengesetz. Dies umfasst ein Gesamtvolumen von sieben Milliarden Euro bis zum Jahr 2028, wie Handwerksblatt berichtet.
Das Gesetz beinhaltet rund 50 Steuererleichterungen, die darauf abzielen, Investitionen zu stärken und das Wachstum zu fördern. Zu den wichtigsten Maßnahmen zählt die Einführung einer Prämie für Investitionen in Energieeffizienz, die sogenannte Super-AfA. Auch die Grenze für Sofortabschreibungen bei geringwertigen Wirtschaftsgütern wird von 800 Euro auf 1.000 Euro angehoben.
- Prämie für umweltfreundliche Investitionen: 15 Prozent für max. 200 Millionen Euro Förderung
- Erhöhung der Sonderabschreibung für KMU von 20 auf 50 Prozent
- Degressive Abschreibung von bis zu 25 Prozent für bewegliche Wirtschaftsgüter
- Erhöhung der Freigrenzen für Geschenke und Betriebsveranstaltungen
Zusätzlich sind Verwaltungen und Bürokratie durch die Anhebung der Umsatzgrenze für die Ist-Besteuerung auf 800.000 Euro sowie der Schwellenwert für Umsatzsteuervoranmeldungen auf 2.000 Euro betroffen. Diese Maßnahmen sollen die Verwaltungskosten für Unternehmen senken und Bürokratie abbauen.
Die geplante Verabschiedung des Wachstumschancengesetzes im Bundestag steht am 10. November 2023 an, mit einer Zustimmung des Bundesrats am 15. Dezember 2023. Die Kombination dieser wirtschaftlichen Impulse könnte Kärntens Unternehmen helfen, sich in einem zunehmend komplexen Marktumfeld zu behaupten.