Bundeskanzler Olaf Scholz verteidigte energisch die Arbeitnehmer aufgrund des Tags der Arbeit, an dem der DGB zu Demonstrationen aufrief. Scholz lehnte eine Anhebung des Renteneintrittsalters erneut ab und betonte, dass es eine Frage des Anstands sei, den verdienten Ruhestand der langjährigen Arbeitnehmer:innen nicht zu gefährden. Er unterstrich auch das Recht junger Menschen am Anfang ihrer Berufstätigkeit, zu wissen, wie lange sie arbeiten müssen.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil warnte vor Sozialkürzungen und betonte den Tag der Solidarität. Er machte deutlich, dass Arbeitnehmerrechte nicht geopfert und der Sozialstaat intakt gehalten werden sollten. Demonstrationen für bessere Arbeitsbedingungen waren bundesweit geplant, mit einer zentralen Kundgebung des DGB in Hannover, bei der prominente Persönlichkeiten wie DGB-Chefin Yasmin Fahimi und Ministerpräsident Stephan Weil erwartet wurden.
Scholz hob hervor, dass die Erwerbstätigen in Deutschland im vergangenen Jahr so viele Stunden gearbeitet hätten wie nie zuvor. Er kritisierte abwertende Bemerkungen über Deutschland als „Freizeitpark“ und betonte die hohe Anzahl von über 46 Millionen Erwerbstätigen im Land. Der Kanzler wies darauf hin, dass in den kommenden Jahren mehr Arbeitskräfte benötigt würden, insbesondere diejenigen, die aufgrund des Krieges in der Ukraine nach Deutschland geflohen seien.
Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger forderte dazu auf, mehr zu arbeiten und betonte die Wichtigkeit von Arbeit für die Gesellschaft. Er unterstrich, dass Diskussionen über die Bedingungen der Arbeit im Vordergrund stehen sollten, um den Standort Deutschland attraktiver zu machen. Dulger betonte die Notwendigkeit, die Rahmenbedingungen für Arbeit zu verbessern und die Menschen dazu zu ermutigen, mehr und länger zu arbeiten. Dabei hob er hervor, dass Arbeit nicht nur Geldverdienen bedeute, sondern auch ein Gefühl des Dazugehörens, der Anerkennung und Wertschätzung vermittele.