Investitionen

Karstädt vor finanzieller Herausforderung: Doppelhaushalt 2025/2026 geplant!

Die Gemeindevertretung Karstädt steht vor einer anspruchsvollen Aufgabe: der Planung des Doppelhaushalts für die Jahre 2025 und 2026. Kämmerin Ramona Storbeck hat einen umfassenden Haushaltsentwurf vorgelegt, der jedoch von einer angespannten finanziellen Lage geprägt ist. Laut SVZ müssen vor der Bekanntgabe der Haushaltssatzung sämtliche ausstehenden Jahresabschlüsse vorliegen. Die Frist zur Einreichung dieser Abschlüsse wurde vom Landtag bis zum 1. Dezember 2025 verlängert.

Die finanziellen Herausforderungen der Gemeinde zeigen sich deutlich in den geplanten Maßnahmen des Doppelhaushalts. Diese beinhalten vor allem Sanierungs- und Investitionsprojekte im Bildungsbereich, darunter die Sanierung der Kita Dallmin und der Kita Groß Warnow sowie von Klassenräumen im Schulgebäude Karstädt. Zudem sind der Ausbau der Ortsdurchfahrt Reckenzin für 2025 und die Umsetzung im Jahr 2026 vorgesehen. Diese Investitionen finanzieren sich zum Teil aus Rückstellungen in Höhe von 3,7 Millionen Euro.

Finanzielle Situation und Defizite

Die Gemeinde hat ein recht komplexes finanzielles Bild. Für 2025 wird ein Defizit von rund 1,5 Millionen Euro und für 2026 von 2,3 Millionen Euro erwartet. Um die finanziellen Engpässe zu überbrücken, wird eine weitere jährliche Belastung von etwa 1,5 Millionen Euro für 2027 und 2028 prognostiziert. Das aktuelle liquidierbare Zahlungsmittel-Reservoir der Gemeinde beträgt circa 5,7 Millionen Euro, was für die zukünftige Haushaltsplanung besorgniserregend ist.

Zusätzlich sinken die allgemeinen Schlüsselzuweisungen erheblich, von 3,1 Millionen Euro im Jahr 2024 auf nur noch 2,1 Millionen Euro im Jahr 2026. Diese Abnahme ist auf eine hohe Steuerkraft in 2023 und 2024 zurückzuführen. Die Gewerbesteuereinnahmen für 2022 betrugen etwa 3,5 Millionen Euro, wobei die Hälfte aus Nachzahlungen stammt. Kämmerin Storbeck plant, die Gewerbesteuer auf rund zwei Millionen Euro zu taxieren. Im Kontext der steigenden Defizite könnte diese Situation die Gemeindeleistung stark beeinträchtigen.

Zukünftige Investitionen und Projekte

Die Prioritäten der Gemeinde liegen insbesondere in der Förderung der Infrastruktur und der sozialen Einrichtungen. Alle 13 Ortsbeiräte haben ihre Prioritätenlisten für den Haushaltsplan bereits eingereicht, wobei besonders der Instandsetzungsbedarf an Dorfgemeinschaftshäusern, Trauerhallen und Sporteinrichtungen berücksichtigt wird. Des Weiteren wird eine notwenige Instandsetzung des Freibads mit einem Budget von 20.000 Euro für die Erneuerung der Einströmdüsen angestrebt.

Die Gemeindevertretung wird am 26. Juni über den Haushalt entscheiden. Die Ergebnisse der einzelnen Fraktionen zur Haushaltsplanung werden bereits am 5. Juni im Hauptausschuss vorgestellt. Ein konzertierter Handlungsbedarf wird nicht nur wegen der finanziellen Situation, sondern auch aufgrund der ungewissen Förderprogramme des Landes und der Bundesregierung deutlich.

Für den Vergleich sei erwähnt, dass die Stadt Heidelberg, ebenfalls mit einem Doppelhaushalt für 2025 und 2026, ähnliche Probleme hat, wie aus der Heidelberger Webseite hervorgeht. Die Stadt plant Investitionen von 187,5 Millionen Euro zur Stärkung ihrer Zukunftsfähigkeit, sieht sich jedoch auch mit sinkenden Einnahmen konfrontiert. Dort wird eine Wirtschaftsoffensive zur Steigerung der Gewerbesteuereinnahmen eingeleitet, während Karstädt vor der Herausforderung der Konsolidierungsmaßnahmen steht, um die Leistungsfähigkeit der Gemeinde langfristig zu sichern.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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