
In Wien setzt das Doppelbudget 2025/2026 der Regierung beim Klimaschutz auf Einsparungen, während Unternehmen wie die REWE Group, Takeda Österreich und die VBV-Gruppe innerhalb der Business Allianz Klima vehement darauf drängen, Klimaschutz als wesentlichen Wachstumshebel anzuerkennen. Diese Unternehmen warnen, dass die Reduzierung zentraler Förderprogramme zu wirtschaftlichen und fiskalischen Folgeschäden führen könnte. Der dringende Appell an die Politik lautet, die Notwendigkeit und das Potenzial der Transformation zu erkennen, um diesen Gefahren entgegenzuwirken. So berichtet Oekonews.
Um dieser Herausforderung zu begegnen, hat die Business Allianz Klima mehrere Vorschläge entwickelt, die die Klimafitness der österreichischen Wirtschaft steigern sollen. Dazu gehört die Einführung eines verbindlichen Klimagesetzes, das für mehr Rechts- und Planungssicherheit sorgt. Außerdem fordert die Allianz die Entwicklung einer Industriestrategie, die Technologieklarheit und Ressourceneffizienz fördert und einen umfassenden Ausbau erneuerbarer Energien durch beschleunigte Genehmigungsverfahren sowie eine Verpflichtung der Bundesländer zur Flächenausweisung umfassen sollte.
Klimaschutz und Unternehmensinvestitionen
Unternehmen wie die REWE Group investieren stark in nachhaltige Logistik und Energie. Bis 2027 plant die REWE Group, 1,5 Milliarden Euro in diese Bereiche zu stecken. Darüber hinaus verfügen rund 350 Standorte bereits über Photovoltaikanlagen, Energiespeicher und E-Ladepunkte. Die VBV-Gruppe strebt zudem Klimaneutralität bis 2050 an und hat bereits 345 Millionen Euro in grüne Darlehen investiert. Auch Takeda hat ehrgeizige Pläne mit dem Ziel von Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis 2035, wobei bereits eine CO₂-Reduktion von 20 % am Standort Wien erzielt werden konnte.
Die Unternehmen betonen die Notwendigkeit stabiler Förderbedingungen und rechtlicher Rahmenbedingungen für den Klimaschutz. Um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, wünschen sie sich finanzielle Anreize für Zukunftstechnologien wie E-Mobilität und die Produktion von grünem Wasserstoff, verknüpft mit einem Abbau klimaschädlicher Subventionen.
Europäische Klimapolitik im Kontext
Die Herausforderungen, vor denen Österreich steht, sind Teil eines größeren europäischen Rahmens. Gemäß dem Umweltbundesamt verfolgt die europäische Klimaschutzpolitik das Ziel, die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern und umwelt- sowie klimaschädliche Aktivitäten zu reduzieren. Diese Politik wird maßgeblich durch internationale Abkommen wie das UN-Rahmenübereinkommen und das Übereinkommen von Paris beeinflusst. Im Jahr 2020 betrugen die Treibhausgasemissionen in der EU rund 3 Millionen Kilotonnen CO₂äquivalent, wobei der Energiesektor, der Verkehr und die Industrie jeweils einen erheblichen Anteil daran hatten.
Die EU hat sich ambitionierte Ziele gesetzt, wie die Reduktion der Treibhausgase um 55 % bis 2030 und Netto-Null-Emissionen bis 2050. Ergänzend dazu wurde das „Fit for 55“-Klimapaket vorgestellt, um diese Ziele durch umfassende Strategie- und Gesetzesvorschläge zu unterstützen.
In Anbetracht der kontinuierlich steigenden Herausforderungen durch den Klimawandel fordert die Business Allianz Klima einen schnellen Handlungsbedarf der Politik, um den Transformationsprozess aktiv zu gestalten und die klimabezogenen Unternehmensziele langfristig zu sichern.