Wirtschaft

Klimawandel bedroht historische Parks: Baumsterben in Deutschland!

Historische Parkanlagen in Deutschland geraten zunehmend unter Klimastress, was sich negativ auf die Natur und die Besucher auswirkt. Jährlich besuchen Millionen Menschen diese Erholungsorte, die jedoch durch steigende Temperaturen sowie zunehmende heiße Tage und trockene Perioden gefährdet sind. Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung sind die Probleme besonders gravierend in den Jahren 2017 bis 2019 geworden, die in einer Untersuchung der TU Berlin zu 62 Parkanlagen in 11 Bundesländern analysiert wurden.

Michael Degle, Arbeitsgebietsleiter Baum-Management bei der Bayerischen Schlösserverwaltung, betont die Dringlichkeit von Naturverjüngung und vielfältigen Pflanzungen in diesen wertvollen Anlagen. Betroffen sind vor allem alte Gehölze, die oft durch Astbrüche, Entwurzelungen und sogar Absterben geschädigt sind. Norbert Kühn, der Studienleiter der TU Berlin, warnt eindringlich vor einer Verschlechterung der Baumgesundheit. Er hebt hervor, dass die Schäden individuell und lokal unterschiedlich ausgeprägt sind, was die Herausforderung, den Zustand der Parkanlagen zu erhalten, verstärkt.

Wetterextreme und ihre Folgen

Die klimatischen Wasserbilanzen, die zwischen 2018 und 2020 erfasst wurden, zeigen alarmierende Ergebnisse. So verzeichnete Baden-Baden einen negativen Wert von 1057,5 mm, während München immerhin einen positiven Wert von 260,7 mm aufweist. Diese Unterschiede in den Niederschlägen haben direkt Einfluss auf die Vitalität der Bäume in den historischen Parkanlagen. Eine Analyse ergab, dass 59% der Bäume mittlerweile Beeinträchtigungen aufweisen. Dabei sind 41% der Bäume noch vital und kaum betroffen, 50% zeigen leichte bis mittlere Schäden und 9% zählen zu den schwer geschädigten oder toten Exemplaren.

Die Schäden variieren stark je nach Anlage. Besonders stark betroffen sind Parks wie Liebenstein, Wiesbaden und der Jenischpark in Hamburg, wo 90-100% der Bäume beschädigt sind. Im Gegensatz dazu weisen Parks wie Pillnitz oder der Stuttgarter Schlossgarten lediglich Schäden von 5-25% auf. Die Untersuchung enthüllt auch eine interessante Beobachtung: Fremdländische Eichenarten zeigen eine höhere Widerstandsfähigkeit, während heimische Arten stärker geschädigt sind.

Die Zukunft der Parks sichern

Die Notwendigkeit von Anpassungen an die klimatischen Bedingungen wird immer offensichtlicher. Gärtner im Park Rosenau bei Coburg berichten von einem erhöhten Wasserbedarf und der dringenden Notwendigkeit, Wasserspeicher anzulegen, um die Bäume zu versorgen. Zudem zeigen Parks wie der Branitzer Park in Cottbus schon deutliche Symptome von Baumstress, etwa schüttere Kronen und Rindenschäden.

Um den zukünftigen Herausforderungen entgegenzuwirken, wird die Sitzung der Neuen Branitzer Baumuniversität gefördert, die klimaresistente Bäume züchtet. Insgesamt wird sie mit rund zehn Millionen Euro von Bund, Land Brandenburg und der EU unterstützt. Diese Maßnahmen sind enorm wichtig, denn historische Parks sind nicht nur ein Erholungsort für die Bevölkerung, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur CO2-Aufnahme, bieten Schatten und fördern die biologische Vielfalt.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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