
In Deutschland wird aufgrund des Klimawandels mit häufigeren und intensiveren Dürreperioden gerechnet. Diese Entwicklung führt zu deutlich schwierigeren Anbaubedingungen, zum Beispiel in Schleswig-Holstein. Dürre, definiert als ein Zustand mit unzureichender Wasserverfügbarkeit über längere Zeit, ist ein komplexes Phänomen, das von Faktoren wie Wasserbedarf und Wetterbedingungen beeinflusst wird. Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) beschreibt Dürre als einen Mangel an Niederschlag, der gravierende Folgen für Menschen, Tiere und Pflanzen haben kann.
Aktuell zeigt sich die EU-Kommission optimistisch, die Klimaziele für 2030 zu erreichen. Dennoch gibt es Widerstand in vielen EU-Mitgliedstaaten gegen strengere Umweltauflagen. In einem paradoxen Schritt werden einige Regelungen, wie etwa Vorgaben für die Landwirtschaft und die Automobilindustrie, gelockert. Dies geschieht trotz der zunehmenden extremen Wetterereignisse, wie sintflutartige Regenfälle und Dürreperioden, die nachweislich durch den Klimawandel verstärkt werden.
Dürre als globales Phänomen
Dürrekatastrophen sind nicht auf bestimmte Kontinente beschränkt. Laut Prognosen wird sich das Risiko für Dürren mit der globalen Erwärmung erheblich erhöhen; weltweit sind bereits 2,3 Milliarden Menschen in Ländern mit Wasserstress betroffen. Dies zeigt sich auch in der Zunahme der Betroffenheit von städtischen Gebieten, da etwa ein Viertel aller Städte in irgendeiner Form von Wasserverknappung betroffen ist. Wissenschaftler des Sechsten Sachstandsberichts (AR6) des Weltklimarats gehen davon aus, dass bestimmte Regionen zunehmend unter Trockenheit leiden werden.
Dürren haben nicht nur unmittelbare, sondern auch langfristige Auswirkungen auf Landwirtschaft, Gesundheit und Energieversorgung. Indirekt können sie zu ernsten gesellschaftlichen Problemen führen, wie etwa Unterernährung und Migration. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, werden Anpassungsmaßnahmen immer wichtiger, darunter regionale Vorhersagen, Dürremanagementpläne sowie Staudenbewässerung und der Schutz der Bodenfeuchtigkeit. Auch das Wissen und die Belange der lokalen Bevölkerung sollten bei wasserbezogenen Anpassungsmaßnahmen berücksichtigt werden, um erfolgreich zu sein.
Chancen durch Innovation
Trotz dieser Herausforderungen sieht die EU den notwendigen Umbruch durch den Klimawandel als Chance für innovative Industriezweige. Investitionen in zukunftsträchtige Umwelttechnologien werden als zentral angesehen, darunter Batterie- und Chipfabriken, grüner Wasserstoff, sauberer Stahl und neue Mobilitätskonzepte. Langfristig könnte diese Entwicklung die Grundlage für eine nachhaltige wirtschaftliche Erneuerung schaffen.
Insgesamt müssen sowohl die politischen als auch die gesellschaftlichen Akteure zusammenarbeiten, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen und die bevorstehenden Dürreperioden durch sinnvolle Maßnahmen zu bewältigen.
Weitere Informationen zu den Erwartungen an den Klimawandel und seinen Konsequenzen finden Sie unter Stuttgarter Nachrichten und Umweltbundesamt.