Wirtschaft

Köln bohrt in die Tiefe: Erdwärme für nachhaltige Wärmeversorgung!

In Nordrhein-Westfalen wird intensiv an der Erschließung der Geothermie gearbeitet. Der Geologische Dienst NRW plant eine bedeutende Forschungsbohrung in Köln, die im vierten Quartal 2025 beginnen soll. Diese Bohrung fokussiert sich auf Kalkgestein in 600 bis 1.000 Metern Tiefe und hat das Ziel, mögliche Hohlräume zu identifizieren, in denen Wasser fließen könnte. Hierbei werden Proben aus der Tiefe entnommen, um genaue Informationen über die geologischen Gegebenheiten zu erhalten. Laut sueddeutsche.de befindet sich die erste Forschungsbohrung des Masterplans Geothermie NRW in Krefeld, die im März 2023 begann und aktuell eine Tiefe von 885 Metern erreicht hat.

Geothermie wird als unterhalb der Erdoberfläche gespeicherte Wärmeenergie definiert und bietet eine vielversprechende Möglichkeit der Energiegewinnung. Insbesondere durch hydrothermale Geothermie kann Thermalwasser aus großen Tiefen an die Oberfläche gepumpt werden. In Mitteleuropa steigt die Temperatur um etwa drei Grad pro 100 Meter. Wasser in 1.000 Metern Tiefe kann Temperaturen von etwa 40 Grad Celsius erreichen. Diese unerschöpfliche Energiequelle ist ideal für kommunale Fernwärmenetze und kann ebenfalls in der Industrie sowie für Wohngebiete eingesetzt werden.

Förderung für Geothermie-Projekte

Um die Nutzung der Geothermie voranzutreiben, hat das Land Nordrhein-Westfalen seine Fördermaßnahmen erweitert. Im Rahmen eines neuen Förderpakets, das am 2. April 2025 von Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur in Krefeld vorgestellt wurde, erhalten Projekte zur Erkundung und Nutzung der geothermischen Energie Zuschüsse von bis zu 60% der Kosten. Die maximale Förderhöhe liegt bei 8 Millionen Euro. Zudem wird das Fündigkeitsrisiko für Produktionsbohrungen abgesichert, sodass bis zu 60% der Kosten übernommen werden, wenn nicht genügend heißes Wasser gefunden wird. Dies wurde mit dem Förderprogramm „progres.nrw – Risikoabsicherung hydrothermale Geothermie“ unterstützt, das einen Gesamtumfang von 40 Millionen Euro von der NRW.BANK aufweist, wie land.nrw berichtet.

Die kontinuierliche Arbeit am „Masterplan Geothermie NRW“ sieht vor, bis Ende 2028 acht Forschungsbohrungen durchzuführen, um bis 2045 etwa 20 Prozent des Wärmebedarfs durch Geothermie zu decken. In Münster, wo die Planungen am weitesten fortgeschritten sind, wird eine dreidimensionale Landkarte des Untergrunds erstellt, um geeignete Bohrstandorte zu identifizieren. Das bestehende Fernwärmenetz in Münster, das in den 1970er Jahren entstand, versorgt rund 6.000 Zähler in Mehrfamilienhäusern und wird durch den Einsatz von Tiefengeothermie klimaneutral gestaltet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Nordrhein-Westfalen mit seinen geplanten Maßnahmen und der verstärkten Förderung der Geothermie auf einem vielversprechenden Weg ist, einen signifikanten Beitrag zur Klimaneutralität zu leisten und gleichzeitig eine effiziente Wärmeversorgung zu garantieren.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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