
In der Nacht auf Freitag hat Israel militärische Aktionen gegen Iran durchgeführt, die zu einem bedeutenden Anstieg der Ölpreise führten. Laut Süddeutscher Zeitung reagieren die Märkte auf die eskalierenden Kampfhandlungen, die bis über das Wochenende andauern. Die Ölpreise stiegen am Freitag zeitweise um fast 15 Prozent, wobei Brent-Öl bei 75,18 Dollar je Fass und WTI bei 73,18 Dollar je Fass schloss — die höchsten Preise seit Monaten.
Die Situation ist besonders angespannt, da Iran ein wichtiger Rohöl-Exporteur ist und dank der zunehmenden Gefahren in der Region sowohl die Ölförderung als auch die Ölexporte beeinträchtigt werden könnten. Der Verband Deutscher Reeder (VDR) sieht ernsthafte Risiken für den Handel, insbesondere in wichtigen Seehandelsrouten wie der Straße von Hormus, dem Roten Meer und Bab al-Mandab. Diese Wasserwege sind entscheidend für den globalen Ölverkehr.
Folgen für den internationalen Handel
Die Huthi-Miliz hat bereits begonnen, Schiffe anzugreifen, was die Reedereien zwingt, gefährliche Seewege zu meiden und stattdessen längere Umwege in Kauf zu nehmen. Infolgedessen steigen die Aktien von Reedereien, während Fluggesellschaften unter Verkaufsdruck geraten. Viele Fluggesellschaften müssen ihre Flüge umleiten oder ganz streichen, da die Lufträume über Israel, Irak und Jordanien geschlossen sind, und der Flughafen Ben Gurion in Israel bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Lufthansa hat bereits alle Flüge von und nach Tel Aviv und Teheran eingestellt.
Zusätzlich zur Unsicherheit in der Luftfahrtbranche wird auch die Tourismusindustrie schwer getroffen. Der Deutsche Reiseverband (DRV) steht in engem Kontakt mit dem Auswärtigen Amt, um Reisende über die Sicherheitslage und mögliche Auswirkungen zu informieren.
Wirtschaftliche Implikationen
Die wirtschaftlichen Konsequenzen dieser Konflikte sind erheblich. Analysten warnen, dass eine anhaltende Eskalation die weltweiten Energiemärkte und Handelswege stark beeinträchtigen könnte. Wie in DW berichtet, könnte eine Störung der Ölexporte weltweite Auswirkungen haben, die Verbraucherpreise um etwa 0,4 Prozent erhöhen und die finanziellen Märkte zusätzlich destabilisieren. Zudem ist Iran der drittgrößte Ölproduzent des Nahen Ostens, trotz der internationalen Sanktionen, und ein anhaltender Konflikt könnte die iranische Wirtschaft, die bereits unter einer Krise leidet, weiter belasten.
Besonders betroffen ist auch die israelische Volkswirtschaft, die die Kosten eines längeren Konflikts auf bis zu 120 Milliarden US-Dollar oder 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts beziffern könnte. Gleichzeitig warnen Experten vor den sich verstärkenden Inflationstendenzen, die im Iran bereits auf etwa 40 Prozent gestiegen sind. Die Weltwirtschaft steht vor ungewissen Zeiten, während die politischen und militärischen Spannungen im Nahen Osten weiter zunehmen.