
Im IHK-Bezirk Ludwigsburg zeigt sich die Wirtschaft zu Beginn des Jahres 2025 in einem gedämpften Licht. Sigrid Zimmerling, die leitende Geschäftsführerin der IHK-Bezirkskammer Ludwigsburg, fordert bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Der aktuelle Wirtschaftslagebericht für die Region beschreibt eine Seitwärtsbewegung und eine Stabilisierung auf einem niedrigen Niveau. Die Stimmung unter den Unternehmen ist von Skepsis und Unsicherheit geprägt.
In einer umfassenden Analyse bewerten nur 24% der Betriebe ihre Geschäftslage als „gut“, während 28% eine „schlechte“ Lage berichten, was bereits den vierten Monat in Folge ein negatives Vorzeichen darstellt. Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass über 20% der Unternehmen in der Region Umsatzrückgänge verzeichnen. Gleichzeitig gehen nur 25% von einem Wachstum aus.
Herausforderungen für die Unternehmen
Ein Zuwachs beim private Konsum lässt weiterhin auf sich warten, und die rückläufigen Exporte verstärken den Druck auf die lokale Wirtschaft. Fachkräftemangel, steigende Arbeitskosten und hohe Energiepreise werden von den Unternehmen als die wichtigsten Geschäftsrisiken benannt. Die geopolitischen Spannungen und die Erwartungen an die Auslandsnachfrage werden ebenfalls immer häufiger als Unsicherheitsfaktoren genannt.
Die Geschäftserwartungen für die kommenden zwölf Monate spiegeln diese Probleme wider: Nur 16% der Unternehmen erwarten eine positive Entwicklung, während 32% mit einer Verschlechterung rechnen. Entsprechend vorsichtig fallen auch die Investitionspläne aus: Lediglich 17% der Unternehmen beabsichtigen, ihre Investitionen zu erhöhen, während 30% einen Rückgang erwarten.
Arbeitsmarkt und Brancheneinblicke
Auf dem Arbeitsmarkt sind die Aussichten ebenfalls durchwachsen. Rund 11% der Unternehmen rechnen mit einer Zunahme der Beschäftigtenzahlen, während 33% mit einem Rückgang rechnen. Diese Unsicherheiten spiegeln sich in der Kapazitätsauslastung der Industrie wider, die derzeit bei lediglich 77% liegt und als unbefriedigend gewertet wird.
Die Lage im Baugewerbe zeigt jedoch positive Anzeichen, bedingt durch die Infrastruktur-Investitionsoffensive der Bundesregierung. In der Industrie bleibt die Lage angespannt, auch wenn gleichzeitig ein leicht verbessertes Lage-Saldowert von -12 Punkten gemeldet wird. Im Einzelhandel kämpft man mit einer zurückhaltenden Kaufbereitschaft, während der Dienstleistungssektor eine größere Spreizung aufweist – einige Beratungsunternehmen zeigen Zufriedenheit, während Gastgewerbe und Güterverkehr unter Druck stehen.
Die IHK-Standortumfrage, an der 785 Unternehmen aus verschiedenen Sektoren teilnahmen, verdeutlicht das große Bedürfnis nach Unterstützung von politischer Seite. Nahezu 50% der Unternehmen planen, in den nächsten fünf Jahren wesentliche Standortentscheidungen zu treffen. Es bleibt zu hoffen, dass Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Förderung des Wachstums rasch ergriffen werden.
Zusammenfassend zeigt der IHK-Wirtschaftsbericht eine bedrückende Lage, die durch zahlreiche Herausforderungen geprägt ist. Die Unternehmen in Ludwigsburg hoffen auf positive Veränderungen in naher Zukunft, um die Wettbewerbsfähigkeit der Region nachhaltig zu stärken. Für weitere Informationen zu dieser Thematik können Sie die Artikel von LKZ und Ludwigsburg24 nachlesen.