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Kritik an Banken: FINMA warnt vor Hypothekenrisiken!

Die Finanzmarktaufsicht (Finma) hat erneut Alarm geschlagen und vor den Risiken am Hypothekarmarkt gewarnt. Ein zentrales Thema der Warnung ist die kritisierte lockere Kreditvergabe durch Schweizer Banken. Über 40% der Banken, darunter besonders Kantonalbanken sowie Regional- und Raiffeisenbanken, weichen bei der Vergabe von Krediten für Renditeliegenschaften von den offiziellen Vergaberichtlinien ab, wie der Tages-Anzeiger berichtet. Diese Abweichungen werden von der Finma nicht mehr als Ausnahmen betrachtet.

Die Finma fordert die Banken auf, mehr Vorsicht walten zu lassen, und droht im Falle einer unzureichenden Reaktion mit der Implementierung verbindlicher Regeln. Claudio Saputelli, Chief Investment Officer bei UBS, äußert hingegen, dass die Risiken eines Platzen der Immobilienblase gesunken seien. Laut dem UBS Swiss Real Estate Bubble Index hat sich die Risikolage in den letzten Quartalen entspannt.

Risiken und sinkende Nachfrage

Die steigenden Zinssätze belasteten die Nachfrage nach Immobilien, insbesondere bei privaten Wohnhäusern. Dies führt zu einer leichten Verringerung der Wachstumsrate bei Hypotheken. Die FINMA macht deutlich, dass einige Banken im Jahr 2023 die Rückzahlungsfähigkeit ihrer Kreditnehmer überschätzt haben, was zu einer erhöhten Zahl unzureichend gesicherter Kredite geführt hat.

Die Situation wird durch einen Anstieg des Anteils neuer variabel verzinslicher Hypotheken, die sich verdoppelt haben, weiter kompliziert. Steigende Zinssätze erhöhen das Zinsrisiko für die betroffenen Kreditnehmer und das Ausfallrisiko für die Banken. Dieses Phänomen steht im Widerspruch zu den Selbstregulierungsanforderungen der Schweizerischen Bankiervereinigung.

Regulierungsdruck und Bankenreaktionen

Trotz der optimistischen Stellungnahme von UBS mahnt die FINMA zur Vorsicht und hat bereits Maßnahmen ergriffen, um unregelmäßige Kreditvergaben stärker zu kontrollieren. Sie haben Kapitalzuschläge angeordnet, um sicherzustellen, dass Banken nicht weiterhin von ihren eigenen Vergabekriterien abweichen und somit die Finanzstabilität gefährden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Hypothekarmarkt in der Schweiz vor erheblichen Herausforderungen steht, die sowohl die Kreditvergabepraktiken der Banken als auch die Rückzahlungsfähigkeit mehrerer Kreditnehmer betreffen. Das Spannungsfeld zwischen vorsichtigen Aufsichtsmaßnahmen und optimistischen Marktanalysen wird in der kommenden Zeit den Fokus auf Finanzstabilität und Sicherheiten richten müssen.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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