
Ein dramatischer Vorfall entblößt die dunklen Machenschaften in der Welt der Kryptowährungen: Ein italienischer Tourist wurde in New York entführt, gefoltert und erst nach mehr als zwei Wochen in Gefangenschaft befreit. Der Fall ereignete sich Anfang Mai 2025, als der 28-jährige Mann in das Luxuspenthouse des 37-jährigen Krypto-Investors John Woeltz in SoHo eingeladen wurde, um Bitcoins zurückzugeben, die er zuvor von Woeltz erpresst hatte. Doch das Treffen nahm eine verhängnisvolle Wendung.
Woeltz und ein Komplize entzogen dem Opfer seine elektronischen Geräte sowie seinen Reisepass und forderten das Passwort zur Bitcoin-Geldbörse des Italieners. Als dieser sich weigerte, wurde er gefesselt und über mehrere Wochen hinweg dramatischen Folterungen ausgesetzt. Die Täter schreckten dabei nicht vor körperlicher Gewalt zurück: Elektroschocker und eine Kettensäge wurden eingesetzt, um den Italiener zu zwingen, die geforderten Informationen preiszugeben. Die Folter umfasste auch Drohungen gegen die Familie des Opfers und die Androhung, ihm Gliedmaßen abzutrennen.
Flucht und Festnahme
Nach endlosen Qualen gelang es dem Italiener schließlich, am Freitag aus Woeltz‘ Wohnung zu fliehen. Bei seiner Flucht war er mit Schnittwunden und Prellungen übersät und konnte einen Verkehrspolizisten um Hilfe bitten. Dank seiner schnellen Reaktion wurden Woeltz und eine mutmaßliche Komplizin am selben Tag in Gewahrsam genommen. Während die Komplizin später wieder freigelassen wurde, bleibt Woeltz in Haft, da die Polizei Fluchtgefahr sieht; er besitzt einen Privatjet und einen Hubschrauber.
Die Ermittler fanden in Woeltz‘ Wohnung nicht nur eine Pistole und Fotos von den Folterungen, sondern auch Kokain und ein Nachtsichtgerät. Die Polizei beschreibt Woeltz als Multimillionär mit einem Vermögen von rund 100 Millionen Dollar, bekannt als „Kryptoking“. Sein luxuriöses Penthouse in Manhattan kostet mehr als 26.000 Euro Miete im Monat, was den drastischen Kontrast zwischen seinem Lebensstil und den zum Einsatz gekommenen Gewaltmethoden noch eindringlicher macht.
Der gesuchte Schweizer
Die Schreckenstat hat noch weitere Dimensionen: Ein in der Schweiz lebender Krypto-Millionär wird ebenfalls in Zusammenhang mit diesem Vorfall gesucht. Er ist ein Mitgründer einer Handelsfirma und steht Berichten zufolge bereits mit seinen Anwälten in Kontakt. Die umfangreiche Ermittlungsarbeit der Polizei zeigt das ernsthafte Bestreben, alle Beteiligten zur Rechenschaft zu ziehen und die erschreckende Realität hinter der glanzvollen Fassade der Kryptowelt ans Licht zu bringen.
Der geschehene Vorfall ist eine Mahnung über die Gefahren im Zusammenhang mit Kryptowährungen und zeigt, wie schnell das Streben nach Wohlstand in Gewalt und Verbrechen umschlagen kann. An diesem Punkt bleibt abzuwarten, welche weiteren Enthüllungen ans Licht kommen werden und ob das System der Kryptowährungen eine sicherere Umgebung für ihre Nutzer bieten kann.
Für weitere Informationen zu diesem Vorfall lesen Sie die Artikel auf Watson und T-Online.