
Mit der Einführung der MiCA-Verordnung (Markets in Crypto Assets Regulation) in Europa am 26. Mai 2025 bieten sich Banken neue Chancen im Bereich Kryptowährungen. Diese Verordnung wird als Krypto-Äquivalent zur etablierten Wertpapierregulierung betrachtet. Banken zeigen zunehmend Interesse an digitalen Assets, da MiCA darauf abzielt, digitale Vermögenswerte als festen Bestandteil des europäischen Finanzmarkts zu etablieren. Die neuen regulatorischen Rahmenbedingungen zwingen Banken, eigene Krypto-Angebote zu entwickeln, um wettbewerbsfähig zu bleiben und Kunden zurückzugewinnen.
Die Herausforderungen, mit denen Banken konfrontiert sind, sind beträchtlich. Dazu gehören fehlende Technik, Prozesse und die notwendige Infrastruktur für Krypto-Dienstleistungen. Die MiCA-Zulassung kann allerdings in maximal 20 Arbeitstagen erlangt werden, wobei es für Kreditinstitute vereinfachte Verfahren ermöglicht werden. BTC-ECHO berichtet, dass die Infrastruktur und Unterstützung von Anbietern wie Crypto Finance für Banken, Asset Manager und institutionelle Investoren entscheidend sein kann.
Regulatorische Klarheit und Anforderungen
Die MiCA-Verordnung schafft nicht nur Klarheit, sondern erfordert auch hohe Standards im Bereich Sicherheitsmanagement und Risikomanagement, insbesondere bei der Verwahrung digitaler Assets. Banken sind verpflichtet, die Kundenvermögen von den eigenen Beständen zu trennen. Dies ist eine der Kernvorgaben von MiCA, wie auch die strikten Anforderungen zur Geldwäscheprävention (AML) und zur Compliance. Laut BaFin zielt die Verordnung auf risikogerechte Regulierung und erhöhten Anlegerschutz ab.
Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, müssen Banken ihre IT-Governance und Cyber-Security erhöhen, besonders mit dem Inkrafttreten von DORA im Januar 2025. Anbieter, die Kryptowährungen in verschiedenen Formen – wie E-Geld Token oder vermögenswertreferenzierte Token – bereitstellen, benötigen spezielle Lizenzen und müssen umfangreiche Informationen in einem sogenannten Whitepaper bereitstellen. Viele Geschäfte mit Kryptowerten unterliegen einer Erlaubnispflicht, um die rechtlichen Rahmenbedingungen einzuhalten.
Der Wandel in der Bankenlandschaft
Die Akzeptanz von Krypto-Angeboten ist besonders hoch bei jüngeren und digital affinen Kunden. Banken, die erfolgreich in den Krypto-Markt einsteigen, entwickeln modulare Produkte und passen ihre Angebote an die neuen Anforderungen an. Eric Viohl, Geschäftsführer von Crypto Finance Deutschland, hat umfangreiche Erfahrung im Finanzbereich und im Krypto-Markt. Er konzentriert sich darauf, den MiCA-Hub aufzubauen und die BaFin-Lizenzen zu erlangen, um den Banken den Zugang zu diesem aufstrebenden Sektor zu erleichtern.
Die MiCA-Verordnung bringt nicht nur neue Möglichkeiten, sondern auch signifikante Herausforderungen für Banken mit sich. Es bleibt spannend zu beobachten, wie die Bankenlandschaft sich entwickeln wird und wie Innovationsdruck und regulatorische Anforderungen miteinander harmonieren können.