
Ab dem 1. Januar 2026 müssen britische Krypto-Unternehmen umfassende Daten über jede Transaktion sammeln und berichten. Gemäß den neuen Richtlinien, die in enger Abstimmung mit dem Cryptoasset Reporting Framework (CARF) der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) entwickelt wurden, wird die Berichterstattung an die britische Steuerbehörde (HMRC) erfolgen. Dies hat das Potenzial, die Transparenz im Bereich der Krypto-Steuerberichterstattung erheblich zu verbessern, indem wichtige Nutzerdaten erfasst werden.
Zu den erforderlichen Angaben gehören der vollständige Name des Nutzers, die Wohnadresse, die Steueridentifikationsnummer, die verwendete Kryptowährung sowie der Betrag der Transaktion. Auch Unternehmen, Treuhandgesellschaften und Spendenorganisationen, die Transaktionen auf Krypto-Plattformen durchführen, sind verpflichtet, entsprechende Daten zu melden. Bei Nichteinhaltung oder ungenauen Angaben drohen Strafen von bis zu 300 britischen Pfund (398,4 US-Dollar) pro Nutzer. Daher ist es entscheidend, dass Krypto-Unternehmen bereits jetzt mit der Datenerfassung beginnen, um die neuen Anforderungen fristgerecht erfüllen zu können, berichtet Cointelegraph.
Neue Regelungen und Unterstützung für Unternehmen
Die britische Regierung hat angekündigt, dass Krypto-Unternehmen über spezielle Anleitungen informiert werden, um die Einhaltung der neuen Regelungen sicherzustellen. Der erste Bericht muss bis zum 31. Mai 2027 eingereicht werden und umfasst Daten für den Zeitraum vom 1. Januar 2026 bis 31. Dezember 2026. In den darauf folgenden Jahren sind jährliche Berichte bis zum gleichen Datum einzureichen, die die Transaktionsdaten des vorhergehenden Kalenderjahres enthalten. Die Berichterstattung erfolgt über einen noch in Entwicklung befindlichen Online-Service, für den zusätzlich Anleitungen bereitgestellt werden, wenn der Service live geht, wie gov.uk weiterführend erklärt.
Diese neuen Berichtspflichten gelten für Nutzer, die steuerlich im Vereinigten Königreich oder in einem anderen CARF-unterzeichnenden Land ansässig sind. Es ist wichtig zu beachten, dass keine Berichterstattung notwendig ist, wenn im Berichtszeitraum keine relevanten Informationen vorhanden sind.
Integration in bestehenden Finanzrahmen
Die Regelungen in Großbritannien stellen einen erheblichen Schritt in Richtung eines strikteren regulatorischen Rahmens für Krypto-Assets dar. Kanzlerin Rachel Reeves hat einen Gesetzesentwurf präsentiert, der Kryptobörsen, Depotbanken und Broker-Dealer in die Regulierung einbeziehen und so betrügerische Aktivitäten bekämpfen soll. Diese Maßnahmen sind besonders relevant, da eine Studie der Financial Conduct Authority ergab, dass die Zahl der Erwachsenen in Großbritannien, die Kryptowährungen besitzen, von 4 % im Jahr 2021 auf 12 % im Jahr 2024 angestiegen ist.
Im Vergleich zur Europäischen Union, die mit der Verordnung über Märkte für Krypto-Assets (MiCA) spezifische Kontrollen für Stablecoin-Emittenten einführt, erlaubt das Vereinigte Königreich ausländischen Stablecoin-Emittenten, ohne Registrierung zu operieren. Zudem setzt es keine Obergrenze für das Stablecoin-Volumen, was einen dynamischen Ansatz zur Förderung des Krypto-Sektors anzeigt.
Diese Maßnahmen der britischen Regierung zielen darauf ab, einen robusteren Rechtsrahmen zu schaffen, der sowohl das Wachstum der Branche fördert als auch den Verbraucherschutz gewährleistet.