Die schwierige gesamtwirtschaftliche Lage hat auch Auswirkungen auf die deutsche Küchenbranche. Im vergangenen Geschäftsjahr verzeichnete die deutsche Küchenmöbelindustrie einen Umsatzrückgang von 3,3 Prozent auf rund sechs Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Der Küchenfachhandel verzeichnete einen drastischen Einbruch sowohl bei der Verkaufsmenge als auch beim Umsatz. Dies könnte auf eine allgemeine Konsumzurückhaltung zurückzuführen sein, da in den Jahren der Coronapandemie viele Haushalte ihre Küchenkäufe vorgezogen haben.
Während die Deutschen in den Coronajahren verstärkt in ihre eigenen vier Wände investierten und auch in neue Küchen, ist nun eine gewisse Kaufzurückhaltung zu beobachten. Die Durchschnittsausgaben für eine neue Küche sind gesunken, insbesondere das Premiumsegment erlebt Umsatzeinbußen. Ein wichtiger Faktor, der den Kauf neuer Küchen ankurbeln könnte, ist der Wohnungsbau. Wenn dieser ins Stocken gerät, muss die Branche die Renovierungsneigung der Verbraucher steigern.
Im Jahr 2023 sind besonders energieeffiziente Haushaltsgeräte stark nachgefragt. Der Umsatzanteil energieeffizienter Kühlgeräte und Geschirrspüler hat zugenommen. Zudem sind Einbaubacköfen mit schwarzer Front sowie designorientierte Multidoor-Kühlgeräte im Trend. Der Marktanteil smarter Hausgeräte steigt ebenfalls kontinuierlich an.
Der Start des aktuellen Geschäftsjahres war für die deutsche Küchenmöbelindustrie verhalten. Ein Umsatzrückgang von knapp zehn Prozent im Januar und Februar deutet auf anhaltende Herausforderungen hin. Die Entwicklung im Fachhandel und bei den Einbaugeräten spiegelt ähnliche Rückgänge wider. Um die Innenstädte zu beleben, könnte die verstärkte Präsenz des Küchenhandels in zentralen Lagen von Vorteil sein, wie bereits von Ikea angedacht.