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Künstliche Intelligenz wird günstiger: Wer profitiert jetzt am meisten?

Am 8. Februar 2025 stellt das Unternehmen DeepSeek die Dominanz amerikanischer Halbleiterfirmen wie NVIDIA im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) in Frage. Chinesische Unternehmen haben ein KI-Sprachmodell entwickelt, das signifikant kostengünstiger ist als das US-Modell ChatGPT. Analysten prognostizieren, dass die sinkenden Kosten für KI Technologieunternehmen im Softwarebereich zugutekommen werden.

Die höheren Verbreitungsmöglichkeiten von KI-Technologien könnten höhere Einnahmen und Margen für die Softwarefirmen zur Folge haben. Brad Sills, ein Analyst der Bank of America, betont, dass Kosteneffizienz ein entscheidender Faktor für die Akzeptanz von KI sein könnte. Auch Analysten von Goldman Sachs sind überzeugt, dass die Innovationen von DeepSeek die Einnahmen der Softwareunternehmen steigern können.

Potenzielle Profiteure der Kostensenkungen

Insbesondere Unternehmen, die sich auf Unternehmenssoftware spezialisiert haben, könnten von diesen Entwicklungen profitieren, wie Morgan Stanley anmerkt. Microsoft und Salesforce werden als mögliche Sieger im Softwarebereich genannt. Microsofts Copilot Chat hat variable Kosten zwischen 1 und 30 Cent pro Eingabeaufforderung, während Salesforce eine Pauschalgebühr von 2 US-Dollar pro Konvertierung in seiner Service Cloud erhebt.

Geringere Rechenkosten könnten zudem die Vertriebskosten für KI-Rechner senken und somit die Margen verbessern. Weitere Unternehmen wie Adobe, MongoDB und Snowflake werden ebenfalls als potenzielle Profiteure identifiziert. Adobe könnte von niedrigeren KI-Trainingskosten profitieren, wodurch günstigere KI-Funktionen ermöglicht werden. MongoDB und Snowflake könnten von reduzierten Inferenzkosten und einer steigenden Verbreitung von Sprachmodellen profitieren.

Okta und ServiceNow sind weitere Akteure, die in diesem Zusammenhang genannt werden. Okta unterstützt den Zugang zu Arbeitstools, was durch agentenbasierte Anwendungen zunehmen könnte. ServiceNow könnte von günstigeren Inferenzmodellen profitieren, was die Margen erhöhen könnte, wobei es jedoch unsicher ist, wie das Gleichgewicht zwischen Preis und Menge bei ServiceNow aussieht.

In einem weiterführenden Kontext berichtet Investment Week, dass NVIDIA die KI-Revolution stark für sich genutzt hat. Seit der Einführung von ChatGPT vor über zwei Jahren sind Umsatz, Rentabilität und Barreserven des Unternehmens sprunghaft gestiegen. Der Aktienkurs von NVIDIA hat sich um das Achtfache vervielfacht. Das Unternehmen investiert massiv in Start-ups, insbesondere im KI-Bereich, mit 49 Finanzierungsrunden für KI-Unternehmen im Jahr 2024, verglichen mit 34 im Jahr 2023.

Diese Investitionen übertreffen die Aktivitäten des firmeneigenen VC-Fonds NvEntures. Nvidias Ziel ist es, das KI-Ökosystem durch Unterstützung bedeutender Start-ups zu erweitern. Während auch andere große Technologieunternehmen in KI-Start-ups investieren, ist NVIDIA am aktivsten, mit Alphabet, das an 73 Deals und Microsoft, das an 40 Deals beteiligt war. Prominente Start-ups, die von Nvidias Investitionen profitieren, sind unter anderem OpenAI, xAI und Inflection. Damit spielt NVIDIA eine einflussreiche Rolle in der Gestaltung und Entwicklung der KI-Landschaft.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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