
Beim Kauf von Immobilien müssen zukünftige Eigentümer nicht nur den Preis der Immobilie selbst im Blick haben, sondern auch die zahlreichen laufenden Kosten berücksichtigen. Diese zusätzlichen Ausgaben können sich schnell auf einen niedrigen fünfstelligen Betrag pro Jahr summieren, wie nau.ch berichtet.
Zu den bedeutendsten Posten zählen die Versicherungskosten. In der Schweiz ist eine Gebäudeversicherung in 19 Kantonen obligatorisch; in anderen Kantonen wird sie empfohlen. Diese versichert Eigentümer gegen Schäden durch Feuer und Elementarereignisse. Die Kosten für solche Polizeiversicherungen (GVG) liegen jährlich zwischen 500 und 1000 Franken und können erheblich ansteigen. Im Jahr 2023 zahlten die GVG 342 Millionen Franken für Schäden, die durch Naturereignisse wie Stürme verursacht wurden. Allein in La Chaux-de-Fonds summierten sich die Schäden auf 117 Millionen Franken.
Wichtige Versicherungen und laufende Kosten
Zusätzlich zur verpflichtenden Gebäudeversicherung gibt es optionale Policen, wie die Gebäude-Wasser- und Leitungswasserversicherung sowie die Gebäude-Glasversicherung. Diese sind insbesondere bei Neubauten ratsam. Für Vermieter empfiehlt sich zudem eine Gebäudehaftpflichtversicherung, während die private Haftpflichtversicherung Schäden an Dritten bei der Eigenbewohnung abdeckt.
Die laufenden Kosten setzen sich zudem aus Wasser- und Abwassergebühren, Strom- und Heizkosten zusammen. Die Wasserpreise liegen zwischen 1 und 2,50 Franken pro Kubikmeter, während die Strompreise stark variieren. Bei Eigenstromerzeugung, beispielsweise durch eine Photovoltaikanlage, können zwar die Stromkosten gesenkt werden, jedoch sind die Amortisationskosten der Anlage zu berücksichtigen.
Die Notwendigkeit von Rücklagen für Unterhalt und Reparaturen ist ein weiterer kritischer Punkt. Eine Faustregel besagt, dass 0,5 bis 1,0 Prozent des Immobilienwerts jährlich gespart werden sollten. Besitzt man eine Immobilie im Wert von 1,5 Millionen Franken, wären Rücklagen von 7.500 bis 15.000 Franken jährlich sinnvoll.
Steuerliche Aspekte und Hypothekarzinsen
Ein weiteres zentrales Thema für Immobilienbesitzer ist der Eigenmietwert. Dies ist ein Konzept, das erhebliche steuerliche Auswirkungen hat. Der Eigenmietwert wird auf Basis der potenziellen Mieteinnahmen berechnet und muss als Einkommen versteuert werden. Dies kann finanziell belastend sein, da Hausbesitzer Steuern auf ein fiktives Einkommen zahlen, das sie nicht erhalten. Die Höhe dieses Eigenmietwerts hängt vom Wert des Wohneigentums ab. In den meisten europäischen Ländern gibt es ein solches Konzept nicht.
Zur finanziellen Planung gehört auch die Berücksichtigung der Hypothekarzinsen. Hausbesitzer müssen jährliche Zinsen für Hypotheken zahlen, deren Höhe von der jeweiligen Hypothek abhängt. Insbesondere bei einer zweiten Hypothek muss diese innerhalb von 15 Jahren amortisiert werden. Aufgrund der Unsicherheiten am Finanzmarkt könnte es in Zukunft zu steigenden Hypothekarzinsen kommen.
Zusammenfassend begrüßt es immoscout24.ch, dass die erhaltenen Informationen für alle, die über die Anschaffung eines Eigenheims nachdenken, von grundlegender Bedeutung sind. Vor dem Hauskauf sollten alle finanziellen Aspekte und die damit verbundenen laufenden Kosten sorgfältig abgewogen werden, um böse Überraschungen zu vermeiden.