
Der italienische Kaffeekonzern Lavazza zeigt Ambitionen, sein Geschäft durch die Übernahme des traditionsreichen deutschen Unternehmens Dallmayr zu erweitern. Diese Spekulationen sind aktuell, da Verhandlungen, geleitet von der Investmentbank Goldman Sachs, im frühen Stadium sind. Dabei plant Lavazza, die Mehrheit an Dallmayr durch einen Aktientausch zu übernehmen, was einen bedeutenden Schritt in der Unternehmensgeschichte beider Firmen darstellen würde. Dallmayr, mit einem Umsatz von etwa 1,2 Milliarden Euro, produziert jährlich 75.000 Tonnen Röstkaffee an fünf Standorten in Deutschland.
Lavazza selbst erzielte im Jahr 2024 einen Umsatz von 3,35 Milliarden Euro und einen Gewinn von 82 Millionen Euro. Trotz der Spekulationen hat das Unternehmen offiziell noch nicht auf die Übernahmegerüchte reagiert. Es ist zudem erwähnenswert, dass Lavazza seit 1895 in Familienbesitz ist und derzeit rund 4.000 Mitarbeiter beschäftigt. Die Kaffeeproduktion des Unternehmens umfasst jährlich über 200.000 Tonnen in über 100 verschiedenen Qualitäten.
Expansionspläne und Marktstrategien
Die Übernahme von Dallmayr wäre die zweite Akquisition von Lavazza innerhalb weniger Jahre. Bereits 2024 hatte das Unternehmen ein Übernahmeangebot an IVS unterbreitet, dem italienischen Marktführer im Bereich des automatischen Vertriebs von Kaffee und Getränken. Nach der Annahme des Angebots hält Lavazza nun 49 Prozent des IVS-Kapitals und hat die Option, zwischen 2027 und 2034 die Kontrolle über IVS zu übernehmen. Dies verdeutlicht Lavazzas Strategie zur Expansion und Bewältigung von Herausforderungen in der Kaffeeindustrie, besonders auf dem deutschen Markt.
Die Firmengeschichte von Dallmayr beginnt im Jahr 1700 in München, und die Dachgesellschaft, die Alois Dallmayr KG, beschäftigt weltweit rund 4.800 Mitarbeiter, von denen etwa die Hälfte in Deutschland tätig sind. Diese langjährige Tradition und Marktverankerung machen Dallmayr zu einem attraktiven Übernahmeziel für Lavazza, das sich strategisch in einem sich wandelnden Markt positionieren möchte.
Insgesamt zeigt Lavazza mit seinen Ambitionen und den aktiven Verhandlungen, dass das Unternehmen bereit ist, neue Wege zu gehen, um seine Marktstellung zu festigen und auf Veränderungen in der Kaffeeindustrie zu reagieren.
Für mehr Informationen über die Übernahmepläne von Lavazza können Sie die Berichte von Focus und Suedtirol News nachlesen.