
Lavendel ist nicht nur eine beliebte Pflanze für Fensterbänke und Balkone, sondern gilt auch als gute Nahrungsquelle für Bienen und andere bestäubende Insekten. Eine aktuelle Untersuchung der Zeitschrift Öko-Test hat jedoch alarmierende Ergebnisse zu Tage gefördert. In der Ausgabe 6/2025 wurden insgesamt 16 Lavendelpflanzen getestet. Die Ergebnisse zeigen, dass einige dieser Pflanzen bis zu elf Pestizide enthalten, die als bienentoxisch eingestuft sind. Dies stellt ein ernsthaftes Risiko für die Bienen dar, die von der Blütenpflanze stark abhängig sind.
Die getesteten Lavendelarten umfassen sowohl „Lavandula angustifolia“ als auch „Lavandula stoechas“. Öko-Test hat diese Pflanzen unabhängig ausgewählt, ohne Rücksicht auf deren Auslobungen als bienenfreundlich. Die Pestizidanalyse wurde in spezialisierten Laboren durchgeführt und umfasste rund 700 verschiedene Pestizide. Besonders besorgniserregend sind Insektizide wie Spinosad und Deltamethrin, die als Nervengifte fungieren und Bienen töten können.
Pestizide und ihre Auswirkungen
Die Verwendung von Pestiziden in der Landwirtschaft ist ein wesentlicher Faktor, der zum Artensterben von Bienen und zum Verlust der Biodiversität beiträgt. Öko-Test hat Abwertungsgrenzen festgelegt, die eine Abwertung um vier Noten vorsehen, wenn ein oder mehrere nicht zugelassene Pestizide über 0,01 mg/kg nachgewiesen werden. Bei fünf oder mehr besonders bedenklichen Pestiziden folgt eine Abwertung um zwei Noten. Die Methode zur Untersuchung umfasst LC-MS/MS-Tests gemäß den deutschen Lebensmittelstandards.
Die aktuellen Resultate zeigen, dass es unter den getesteten Lavendel-Pflanzen sowohl eine „sehr gute“ als auch drei „gute“ Sorten gibt, darunter das Lavandula angustifolia 6er-Pack vom Globus Baumarkt. Biologischer Lavendel war zum Zeitpunkt des Tests nicht verfügbar, was die Auswahl der Produkte einschränkte. Preislich variieren die Topfgrößen zwischen 2,99 Euro und 12,99 Euro, während 6er-Gebinde bei etwa 6,99 Euro liegen.
Pflege und Pflanzempfehlungen
Trotz der Pestizidproblematik kann Lavendel von Frühjahr bis Herbst im Topf gepflanzt werden. Die Pflanzen benötigen einen sonnigen und windgeschützten Standort. Während Lavendel im Freiland mit weniger Wasser auskommt, muss er im Topf regelmäßig gegossen werden, um Staunässe zu vermeiden. Ein durchlässiger Boden ist ideal, und starkes Düngen sollte vermieden werden, um die Frostanfälligkeit zu reduzieren. Mehrjährige Sorten sollten vor Frost ins Winterquartier umgezogen werden.
Um die Nahrungsversorgung für Bienen ganzjährig zu garantieren, ist es ratsam, verschiedene Pflanzenarten mit unterschiedlichen Blühzeiten zu kombinieren. Die Ergebnisse von Öko-Test werfen jedoch einen Schatten auf die Vorstellung, dass Lavendel in jedem Fall ein bienenfreundlicher Gartenbestandteil ist. Es bleibt wichtig, auf die Herkunft und die Pflegemethoden der Pflanzen zu achten, um die Gesundheit der bienenfreundlichen Umgebung zu sichern.
Für die Details und weitere Informationen auf die Testergebnisse verweisen Sie bitte auf die Berichte von Süddeutsche Zeitung und Öko-Test.