Der Bundesgerichtshof hat in einem Rechtsstreit zwischen Condor und Lufthansa eine vorläufige Entscheidung getroffen, die weitreichende Auswirkungen auf die Flugverbindungen von Condor hat. Wie finanzen.ch berichtete, ist Lufthansa nicht länger verpflichtet, Condor-Gäste zu Vorzugskonditionen nach Frankfurt zu transportieren. Dies führt zu bedeutenden Veränderungen im Sommerflugplan von Condor, der nun Anpassungen im Angebot für Nordamerika-Flüge vornimmt.
Die Verhandlungen zwischen Condor und Lufthansa haben bisher zu keinem neuen Abkommen geführt, was die Zusammenarbeit zwischen den beiden Airlines belastet. Lufthansa forderte eine Entscheidung von Condor bis Weihnachten, die jedoch unbeantwortet blieb. Condor muss nun höhere Preise für Zubringerflüge akzeptieren und trägt das Risiko für verpasste Anschlussflüge, wie auch investmentweek.com anmerkt. Bestehende Buchungen für Condor-Gäste bleiben unter den neuen Bedingungen jedoch unverändert.
Reduzierung der Nordamerika-Flüge
Aufgrund der neuen Gegebenheiten hat Condor beschlossen, das Angebot an Nordamerika-Flügen für den kommenden Sommer zu reduzieren. Kleinere Ziele wie Halifax, Edmonton, Baltimore und Phoenix werden aus dem Programm gestrichen, während beliebtere Destinationen wie Miami und Mauritius verstärkt angeflogen werden sollen. Condor betrachtet Lufthansa als unverzichtbaren Partner, insbesondere angesichts der über 300 täglichen Zubringerflüge aus mehr als 100 Städten.
Zusätzlich sind neue ganzjährige Flüge nach Johannesburg und Bangkok sowie erweiterte Angebote zu europäischen Metropolen und deutschen Flughäfen geplant. Das Unternehmen strebt weiterhin eine nachhaltige Zusammenarbeit mit Lufthansa an, während das Hauptverfahren im Rechtsstreit noch bevorsteht und eine endgültige Entscheidung erwartet wird.
Die Lufthansa-Aktie reagierte auf die Nachrichten und notierte zeitweise 1,13 Prozent im Minus bei 6,12 Euro. Die Kontroversen um das Abkommen haben historische Wurzeln, da Condor einst Teil des Lufthansa-Konzerns war.