
Manchester City, einst eine der dominierenden Kräfte im internationalen Fußball, sieht sich derzeit mit ernsthaften Herausforderungen konfrontiert. Die finanzielle und sportliche Einflussnahme der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) im Fußballgeschäft schwindet, da Saudiarabien und Katar zunehmend die Oberhand gewinnen. Dies berichtet die NZZ.
In dieser angespannten Situation hat Manchester City eine titellose Saison hinter sich und sieht sich Ermittlungen wegen Finanzverstößen gegenüber. Dies wirft Fragen zur Zukunft des Clubs auf, der, finanziert durch die VAE, in der Klub-Weltmeisterschaft ein letztes Mittel zur Rückgewinnung des Einflusses sieht. Der Wettbewerb, in dem der Verein der einzige Vertreter der VAE ist, könnte möglicherweise die ersehnte Wende bringen.
Herausforderungen und zukünftige Investitionen
Für die Klub-Weltmeisterschaft investieren die VAE stark, doch Saudiarabien finanziert den Wettbewerb derzeit durch bedeutende Investitionen in den Streamingdienst Dazn, der die TV-Rechte erworben hat. Während Katar mit Paris Saint-Germain den aktuellen Favoriten stellt, könnte die Teilnahme von Manchester City an diesem Turnier für den Verein von entscheidender Bedeutung sein.
Die City Football Group, die weltweit die meisten Profivereine unter ihrem Dach hat, steht unter Druck. Trotz dieser Vielzahl an Clubs konnten sich allerdings keine weiteren Teams für die Klub-WM qualifizieren. Inter Miami wird als Gastgeber ins Starterfeld aufgenommen, obwohl New York City FC ebenfalls zur City Group gehört.
Sportliche Entscheidungen und Unzufriedenheit
Die Unruhe innerhalb des Vereins reflektiert sich auch in den kürzlichen sportlichen Entscheidungen. Khaldoon al-Mubarak, Chairman von Manchester City, hat seine Unzufriedenheit über die Transferaktivitäten des Klubs zum Ausdruck gebracht. In dieser Transferperiode gab der Club 120 Millionen Franken für drei neue Spieler aus. Gleichzeitig trifft es Starspieler Kevin De Bruyne hart, dessen Wechsel zur SSC Napoli ablösefrei bevorsteht. Der Transfer von Jack Grealish aus dem Kader ist ebenfalls ein bemerkenswerter Schritt.
Cits-Trainer Pep Guardiola hat angedeutet, dass er den Klub verlassen könnte, sollte der Kader nicht verkleinert werden. Diese Unsicherheit über die Zukunft der Mannschaft könnte sich sowohl auf die Leistungen auf dem Platz als auch auf die allgemeine Stimmung im Verein auswirken.
Der Aufstieg von Manchester City
Die Geschichte von Manchester City seit der Übernahme durch die Abu Dhabi United Group (ADUG) unter Sheikh Mansour bin Zayed Al Nahyan im Jahr 2008 war geprägt von dramatischen Veränderungen. Vor dieser Übernahme war der Club von Relegationen und Aufstiegen betroffen. Nach der Übernahme wurde Manchester City über Nacht zum reichsten Verein der Welt und erzielte enorme Erfolge. Unter Trainer Roberto Mancini gewann der Verein den FA Cup und die Premier League. Guardiola, der seit 2016 im Amt ist, führte den Verein zu neuen Höhen, aber aktuell steht der Klub vor der größten Herausforderung seit Jahren.
Manchester City lässt sich von der aktuellen Situation nicht entmutigen und erhofft sich durch den Titelgewinn bei der Klub-Weltmeisterschaft eine Rückkehr zur Deutungshoheit im Fußball.
Durch diese Entwicklungen wird deutlich, wie sich die Landschaft im Fußball rasch verändern kann und welche Rolle finanzielle Ressourcen dabei spielen.