Bozen – Eine neue Sammelklage steht gegen die Südtiroler Volksbank bevor, nachdem bereits eine Klage von Volksbankaktionären in Venedig zugelassen wurde. Das Aktionsärskomitee, bestehend aus 3.000 Volksbankaktionären, bereitet diese Klage vor, da die Aktien seit dem Kauf vor neun Jahren 55 Prozent ihres Werts verloren haben, obwohl die Bank im Jahr 2023 einen Reingewinn von 100 Millionen Euro erzielt hat.
Präsident Walter Andreaus vom Verbraucherschutzverein Robin kritisiert, dass die Bank angeblich verschiedene Finanzvorschriften nicht eingehalten habe, insbesondere in Bezug auf mangelnde Information und überhöhte Aktienpreise bei der Kapitalerhöhung von 2015/16. Das Aktionsärskomitee behauptet, dass viele Aktionäre in ihren Rechten beschnitten wurden und keine Verhandlungsbereitschaft seitens der Bank bestehe, weshalb eine gerichtliche Auseinandersetzung unausweichlich sei.
Rund 27.000 Personen erwarben Aktien im Zuge der Kapitalerhöhung und haben die Möglichkeit, sich der Sammelklage anzuschließen. Das Berufungsgericht Venedig hat bereits eine ähnliche Sammelklage zugelassen, deren Verhandlung im September stattfinden wird, um über mögliche Entschädigungen für die Aktionäre zu entscheiden. Die Situation wirft weiterhin Fragen über die Handlungen und Transparenz der Südtiroler Volksbank auf, die von verschiedenen Seiten kritisiert werden.