
Die Lage im deutschen verarbeitenden Gewerbe bleibt angespannt. Bis Ende 2025 könnten schätzungsweise weitere 100.000 Arbeitsplätze verloren gehen, wie eine Studie der Unternehmensberatung EY zeigt. Bereits im Jahr 2024 wurden 70.000 Stellen abgebaut, was die Herausforderungen in der Industrie verdeutlicht.
Jan Brorhilker, ein Experte von EY, weist darauf hin, dass die Zahl der Beschäftigten seit 2019 insgesamt um 141.400 gesunken ist. Die Gründe dafür sind vielfältig: eine schwache globale Konjunktur, hohe Energiepreise und ein verstärkter Wettbewerb, insbesondere durch Unternehmen aus China, setzen der deutschen Industrie zu.
Umsatzrückgänge und Produktionsverlagerungen
Die aktuelle Entwicklung ist alarmierend: Der Umsatz deutscher Industrieunternehmen fiel im vergangenen Jahr um 3,8 % im Vergleich zum Vorjahr, was einem Verlust von 83,6 Milliarden Euro entspricht. Besonders stark betroffen ist die Elektrotechnikbranche, die einen Umsatzrückgang von 7,5 % verzeichnete. Auch die Metall- und Autoindustrie mussten Einbußen hinnehmen, mit Umsatzrückgängen von 5,1 % und 5,0 %.
Die Beschäftigungsentwicklung folgt diesen negativen Umsatztrends mit zeitlicher Verzögerung. Unternehmen versuchen, den Stellenabbau so lange wie möglich hinauszuzögern. Dennoch wird eine Verlagerung der Produktion ins Ausland zunehmend erwartet, was die Beschäftigung zusätzlich belasten wird. Neuinvestitionen werden immer häufiger im Ausland getätigt, während die Inlandsnachfrage um 4,8 % und die Exporte um 2,8 % gesenkt wurden.
Jan Brorhilker äußerte sich deutlich pessimistisch über die Aussichten für die Industrie im laufenden Jahr. Unternehmen müssen Maßnahmen ergreifen, um Kosten zu senken, ihre Flexibilität zu erhöhen und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, um den wachsenden Herausforderungen zu begegnen.
Für weitere Details zu den aktuellen Entwicklungen in der Industrie lesen Sie die Berichte von Welt und EY.