
Bundeskanzler Merz hat sich heute im Kanzleramt in Berlin mit führenden Vertretern internationaler Unternehmen getroffen, um über die Verbesserung der Attraktivität Deutschlands als Wirtschafts- und Finanzstandort zu diskutieren. Bei diesem Treffen wurden die Pläne der schwarz-roten Regierung, insbesondere das „Sondervermögen Infrastruktur“, vorgestellt. Merz unterstrich die Dringlichkeit privater Investitionen, um die wirtschaftlichen Herausforderungen zu meistern. Weitere Details über die Teilnehmer des Gesprächs wurden nicht bekannt gegeben.
Die Diskussion findet vor dem Hintergrund eines signifikanten Rückgangs der ausländischen Direktinvestitionen in Deutschland statt. Laut dem vfa fließen im Jahr 2024 weniger als ein Drittel der Direktinvestitionen des Jahres 2020 in die Bundesrepublik. Dies deutet darauf hin, dass die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland stark nachgelassen hat.
Herausforderungen für die deutsche Industrie
Die deutsche Industrie sieht sich derzeit erheblichem Druck ausgesetzt. Ein Anstieg des Bestands an ausländischem Kapital in Deutschland steht im Kontrast zur sinkenden Zahl an Direktinvestitionen. Dies spiegelt sich auch in den internationalen Kapitalströmen wider, die die Erwartungen internationaler Investoren widerspiegeln. Die neue Bundesregierung hat die Aufgabe, die Konjunktur kurzfristig zu beleben und grundlegende Reformen für langfristiges Wachstum einzuleiten.
Um die Herausforderungen zu meistern, sind verschiedene Maßnahmen erforderlich. Dazu zählen Investitionen in moderne Anlagen, die Beschleunigung von Forschungs- und Innovationsprozessen sowie die Schaffung attraktiver Bedingungen für internationale Fachkräfte. Die USA und China üben dabei erheblichen internationalen Druck aus; insbesondere die USA profitieren von Kapitalzuflüssen und Investitionsanreizen durch den Inflation Reduction Act (IRA).
Strategien zur Belebung des Standorts Deutschland
Die anstehende Regierungsstrategie sieht steuerliche Maßnahmen und Sonderabschreibungen für Anlageinvestitionen vor. Ein wichtiger Schritt wird auch die Anhebung der Forschungszulage sein. Zusätzlich sollen neue Sondervermögen öffentliche Haushaltsmittel bereitstellen, um die Infrastruktur zu verbessern. Die Umsetzung von Prozessen, die bereits von der vorherigen Bundesregierung angestoßen wurden, ist ebenfalls notwendig, um die Standortbedingungen zu optimieren.
Am 21. Juli plant Merz ein weiteres Treffen mit deutschen Konzernchefs, um über Maßnahmen für einen Investitionsschub zu diskutieren. Initiativen zur Fachkräftegewinnung und industriepolitische Strategien, einschließlich einer starken Pharmastrategie, sollen fortgeführt werden, um Planbarkeit und Vertrauen in den Standort Deutschland zu stärken.