
In einem bemerkenswerten Vorstoß zur Stärkung der deutschen Wirtschaft planen 61 Unternehmen und Investmentfirmen bis 2028 Investitionen in Höhe von insgesamt 631 Milliarden Euro. Dieser Schritt wurde am 21. Juli 2025 während eines Investitionsgipfels im Bundeskanzleramt unter der Leitung von Kanzler Friedrich Merz (CDU) vorgestellt. Die Initiative mit dem Namen „Made for Germany“ soll dazu beitragen, die marode Infrastruktur des Landes zu reparieren und zu modernisieren. Zentrale Themen bei diesem Gipfel waren die Notwendigkeit der Investitionen und die Rolle, die der Privatsektor dabei spielen sollte.
Die Bundesregierung hat die Investitionspläne wohlwollend aufgenommen. Kanzler Merz betonte, dass der Großteil der Investitionen aus dem Privatsektor kommen muss, um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen. Die vorgesehene Summe übertrifft das 500 Milliarden Euro schwere Schuldenpaket für Infrastrukturinvestitionen, das im März von der Regierung angekündigt wurde. Merz plant, regelmäßige Treffen mit den Unternehmen zu organisieren, um eine zügige Umsetzung der im Koalitionsvertrag vorgesehenen Maßnahmen zu gewährleisten.
Kritik und Unterstützer
Trotz der wohlwollenden Reaktionen gab es auch Kritik. Jan van Aken, Co-Chef der Linken, äußerte Bedenken zur Relevanz großer Konzerne für den Mittelstand, während Wirtschaftsforscher Clemens Fuest die Einbeziehung kleinerer Unternehmen anmahnte. Er warnte vor möglichen „Strohfeuer-Investitionen“, die nicht nachhaltig sein könnten. Ökonomen hingegen unterstützen den geplanten Investitionsboost, der insbesondere wegen der maroden Infrastruktur notwendig ist. Dazu zählen beispielsweise instabile Brücken und ein unzureichendes Schienennetz.
Die Mehrheit der Wirtschaftswissenschaftler betrachtet den Einsatz von Schulden zur Finanzierung dieser Initiativen als legitim. Dies steht im Gegensatz zu früheren Bedenken von Christian Lindner (FDP) zur Schuldenbremse. Auch der Einfluss von US-Präsident Donald Trump wird in diesem Zusammenhang erwähnt.
Ein Blick in die Zukunft
Kanzler Merz wird die Unternehmen weiterhin im Blick haben und plant das nächste Treffen mit dem Bündnis für Ende 2025 oder Anfang 2026. Die angestrebte Investitionssumme umfasst sowohl geplante als auch neue Kapitalinvestitionen sowie Ausgaben für Forschung und Entwicklung. Merz sieht die Investitionen als Vertrauensbeweis in den Wirtschaftsstandort Deutschland und die dort beschäftigten Mitarbeiter.
Insgesamt zeigt die Initiative „Made for Germany“ das Bestreben, die wirtschaftlichen Grundlagen Deutschlands langfristig zu sichern und einen wichtigen Schritt zur Behebung der aktuellen Infrastrukturprobleme zu unternehmen. Die Zusammenarbeit zwischen der Regierung und der Wirtschaft könnte entscheidend für die zukünftige Entwicklung des Landes sein.
Für weitere Informationen über die Initiative und den Investitionsgipfel besuchen Sie bitte die Artikel von Die Presse und Tagesschau.