
Vorurteile gegenüber Elektroautos sind in der deutschen Automobilbranche weit verbreitet, trotz zahlreicher wissenschaftlicher Widerlegungen. Eine umfassende Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) hat viele dieser Bedenken als veraltet bezeichnet und zeigt, dass Elektroautos nicht länger ein Nischenprodukt sind, obwohl sie nach wie vor umstritten bleiben. So erklärt Martin Wietschel, Studienleiter am ISI, dass sich die technische Entwicklung, insbesondere im Bereich der Batterien, rasant voranbewegt hat.
Umweltbedenken halten sich hartnäckig, obwohl sie wissenschaftlich nicht haltbar sind. Tatsächlich verursachen Elektroautos 40-50% weniger Treibhausgase im Vergleich zu herkömmlichen Verbrennern, besonders wenn der Strom aus erneuerbaren Quellen stammt. Dies steht im Widerspruch zu den weit verbreiteten Mythen, die die Akzeptanz von E-Autos in Deutschland hinderlich beeinflussen.
Wirtschaftlichkeit und Lebensdauer der Batterien
Ein zentraler Punkt der Studie ist die Wirtschaftlichkeit von Elektroautos. Trotz höherer Anschaffungskosten haben diese über ihre gesamte Lebensdauer oft geringere Kosten, da niedrigere Strom-, Wartungs- und Reparaturkosten die anfänglichen Investitionen ausgleichen können. Die Rechnung kann sich oft bereits nach drei Jahren für den Fahrer auszahlen. Bei vorhandenen Lademöglichkeiten zu Hause oder am Arbeitsplatz wird dies besonders deutlich.
Ein weiteres häufiges Anliegen ist die Lebensdauer der Batterien. Hier wird betont, dass diese Sorgen unbegründet sind. In der Tat könnten die Batterien länger halten als der Rest des Fahrzeugs. Zudem ermöglicht ein Verfahren namens bidirektionales Laden, dass Elektroautobesitzer jährlich bis zu 1.000 Euro einsparen können.
Sicherheitsaspekte und Umweltauswirkungen
Die Sicherheitsbedenken sind ebenso ein häufiges Argument gegen E-Autos. Allerdings zeigen die Ergebnisse der Studie, dass Elektroautos nicht gefährlicher in Bezug auf Brandgefahr sind als Benzin- oder Dieselautos. Einige internationale Studien belegen sogar eine niedrigere Brandgefahr bei E-Fahrzeugen, insbesondere bei modernen Batterietypen.
Dennoch gibt es auch gewisse Nachteile. Aufgrund ihres höheren Gewichts haben Elektroautos im Hinblick auf Reifenabrieb und Feinstaubemissionen teils schlechtere Werte als ihre Verbrenner-Gegenspieler. Technologische Fortschritte in diesen Bereichen werden jedoch kontinuierlich erwartet und könnten diese Nachteile in Zukunft verringern.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die neueste Studie des Fraunhofer Instituts viele der gängigen Mythen über Elektroautos aufräumt. Die Wissenschaftliche Basis zeigt, dass sie umweltfreundlicher und wirtschaftlicher sein können als oft angenommen. Auch wenn es umweltfreundlichere Fortbewegungsarten gibt, sind Elektroautos zweifellos umweltfreundlicher als vergleichbare Verbrenner und sicherere als ihre Ruf es oft vermuten lässt.
Für weitere Informationen steht die vollständige Studie des Fraunhofer-ISIs zur Verfügung und bietet wertvolle Einsichten in die aktuelle Sachlage rund um Elektroautos. Lesen Sie mehr über diese Studienergebnisse auf Amica und ZDF.