
Die Stiftung Warentest hat kürzlich 37 Tarife der Grundfähigkeitsversicherung getestet und damit eine interessante Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) beleuchtet. Diese Versicherung könnte insbesondere für Personen von Bedeutung sein, die entweder körperlich arbeiten oder aufgrund von Vorerkrankungen Schwierigkeiten haben, eine BU abzuschließen. Laut t-online bietet die BU einen finanziellen Ausgleich für Berufstätige, die wegen eines Unfalls oder einer Krankheit nicht mehr arbeiten können. Im Vergleich dazu bietet die Grundfähigkeitsversicherung eine Rente, wenn bestimmte Grundfähigkeiten wie Sehen, Gehen oder Sprechen verloren gehen.
Ein wesentlicher Vorteil der Grundfähigkeitsversicherung ist, dass der angestammte Beruf hierbei keine Rolle spielt. Dies eröffnet Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen keinen Zugang zur Berufsunfähigkeitsversicherung bekommen, die Möglichkeit, sich abzusichern. Zudem sind diese Versicherungen in der Regel günstiger, wenngleich sie weniger leistungsstark sind als eine BU. Für psychische Erkrankungen muss oft eine zusätzliche Absicherung in Betracht gezogen werden, was bei der Planung beachtet werden sollte.
Ergebnisse des Tests
Der Test der Stiftung Warentest richtete sich an 25-jährige Personen, die eine monatliche Rente von 1.500 Euro bis zum 67. Lebensjahr wünschen. Dabei wurden Berufsgruppen wie Erzieher, Mechatroniker, Pflegefachkräfte und Berufskraftfahrer berücksichtigt. Von den 37 getesteten Tarifen bieten 20 ein hohes oder sehr hohes Leistungsniveau, während 17 Tarife lediglich ein mittleres oder niedriges Niveau erreichen. Die fünf besten Tarife wurden als solche mit sehr hohem Leistungsniveau eingestuft und sollten bei der Auswahl in Betracht gezogen werden.
Tarif | Preis pro Jahr |
---|---|
Hannoversche Grundfähigkeitsversicherung Premium | 861 Euro |
Baloise Bronze | 883 Euro |
R+V Grundfähigkeitsversicherung Premium | 927 Euro |
Allianz Körperschutzpolice | 992 Euro |
Teuerste Tarife | bis zu 1.519 Euro |
Die Grundfähigkeitsversicherung springt ein, wenn eine bestimmte motorische oder sensorische Fähigkeit verloren geht. Dies kann zu erheblichen Problemen im Alltag führen und unter Umständen berufliche Konsequenzen haben. Beispielsweise führt der Verlust der Handmotorik möglicherweise dazu, dass man alltägliche Aufgaben nicht mehr ausführen kann – was bei der BU nicht automatisch als Berufsunfähigkeit anerkannt wird. Ein einfacher Antrag auf Grundfähigkeitsrente erfordert den Nachweis über den Verlust einer dieser Grundfähigkeiten.
Anpassung und Gesundheitsprüfungen
Ein weiterer Aspekt, der für die Grundfähigkeitsversicherung spricht, ist ihre Flexibilität. Versicherte können beispielsweise verschiedene Bausteine auswählen, um ihren individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Eine Gesundheitsprüfung ist jedoch erforderlich, weshalb Vorerkrankungen zu Ausschlüssen oder höheren Beiträgen führen können. Wer nicht die Möglichkeit hat, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, findet in der Grundfähigkeitsversicherung eine wertvolle Absicherung gegen Einkommensverlust durch Krankheit oder Unfall, wie Test.de anmerkt.
Insgesamt zeigt die Untersuchung der Stiftung Warentest, dass die Grundfähigkeitsversicherung als wichtige und kostengünstige Option für viele Menschen dienen kann. Sie hilft dabei, finanzielle Risiken im Falle des Verlusts grundlegender Fähigkeiten abzufedern und sorgt dafür, dass Betroffene im Alltag nicht allein dastehen.