
Die GWG plant, bis Ende 2023 insgesamt 25% ihrer Immobilien klimaneutral zu bewirtschaften, wobei der Verzicht auf fossile Energien im Vordergrund steht. Dies gab der Vorstandsvorsitzende Zellnig in einer aktuellen Pressemitteilung bekannt. Dabei betonte er die Herausforderung, diese ambitionierten Ziele zu erreichen, ohne den Mietern hohe Wohnkosten aufzuerlegen. Trotz dieser Herausforderungen konnte die GWG einen positiven Geschäftsbericht für das vergangene Jahr präsentieren, in dem die Bilanzsumme um 20 Millionen Euro auf insgesamt 275 Millionen Euro anstieg.
Der Überschuss von 2,87 Millionen Euro wird ins Eigenkapital gebucht, welches sich somit auf 80,4 Millionen Euro erhöht. Dies entspricht einer Eigenkapitalquote von 29%. Zellnig hob hervor, dass die im Wirtschaftsplan gesetzten Ziele deutlich übertroffen wurden, was angesichts der hohen Einstandspreise beim Wohnungsbau und der unzureichenden öffentlichen Fördermittel eine bemerkenswerte Leistung darstellt. Investiert wurde insgesamt 11,1 Millionen Euro in Neubauten, 7,8 Millionen Euro in Um- und Ausbauten und 5,5 Millionen Euro in Instandhaltungsmaßnahmen.
Erfolgreiche Projektumsetzungen
Im Jahr 2024 wurden bereits 78 barrierefreie Wohnungen, sechs Einfamilienhäuser und eine Kita bezugsfertig. Diese Entwicklungen tragen dazu bei, den Wohnraum in der Region zu verbessern und gleichzeitig den Klimazielen näherzukommen. Zudem billigten die Vertreter der GWG die vorgelegte Bilanz und bestätigten die Amtszeiten von Alfred Feuchthofen, Jessica Köster und Petra Schumacher für drei weitere Jahre im Aufsichtsrat.
In einem Studie veröffentlichte die Deutsche Energie-Agentur (dena), die den Finanzierungsbedarf für die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude in Deutschland bis 2045 analysiert. Die Gesamtkosten, um den Energieverbrauch signifikant zu senken, belaufen sich auf 120 Milliarden Euro, was jährlich 6 Milliarden Euro entspricht. Eine der größten finanziellen Belastungen tragen dabei die Kommunen, die jährlich mit etwa 4 Milliarden Euro rechnen müssen, da die meisten öffentlichen Gebäude in kommunalem Eigentum sind.
Finanzierungsstrategien für die Zukunft
Corinna Enders, Vorsitzende der dena-Geschäftsführung, betonte die Notwendigkeit hoher Investitionen im Gebäudesektor, insbesondere wenn man die in der Studie untersuchten Szenarien betrachtet. Der Vergleich des „Business as Usual“-Szenarios zeigt, dass eine Sanierungsrate von lediglich 1% die Klimaziele verfehlen würde. Demgegenüber steht das „Ziel“-Szenario mit einer Sanierungsrate von 4%, was Einsparungen von bis zu 45 Milliarden Euro bis 2045 ermöglichen könnte.
Die Wirtschaftslichkeit der Sanierung wurde für verschiedene Gebäudetypen auf Mindeststandards untersucht, wobei besondere Hinweise gegeben wurden, dass Sanierungen auch ohne Fördermittel wirtschaftlich sein können. Zur Unterstützung der Umsetzung wurden zudem 20 verschiedene Finanzierungsinstrumente evaluiert, darunter Eigenkapital, Fremdkapital und verschiedene Contracting-Modelle. Externe Dienstleister könnten dabei helfen, die Geschwindigkeit und Tiefe von Sanierungsmaßnahmen erheblich zu erhöhen.
Die dena plant, auch bestehende Finanzierungsinstrumente weiterzuentwickeln und neue Modelle zu erproben, um die Herausforderungen der energetischen Sanierung zu bewältigen.
Diese umfassenden Anstrengungen von GWG und der dena tragen dazu bei, die Klimaziele Deutschlands bis 2045 zu erreichen und die Verantwortlichkeiten zwischen den verschiedenen Akteuren klar zu definieren.