
Ein bemerkenswertes Phänomen zeigt sich im kleinen Stadtteil Elten, nahe Emmerich am Rhein. Immer mehr niederländische Rentner, wie Ferdi und Mareike Jansen, entscheiden sich, in diesen deutschen Grenzort zu ziehen. Ihre Motivation? Die Suche nach einem günstigeren Lebensstil. Ferdi Jansen hebt hervor, dass viele Dinge in Deutschland erheblich günstiger sind als in den Niederlanden. So kostet das neue Zuhause des Paares in Elten etwa 400.000 Euro, während vergleichbare Immobilien in ihrem Heimatland mindestens 500.000 Euro kosten würden, wie Focus berichtet.
Die demografische Situation in Elten ist signifikant; etwa 60 Prozent der Einwohner haben niederländische Wurzeln. Dies hat zur Folge, dass viele Immobilienmakler in der Region verstärkt auf niederländische Käufer ausgerichtet sind. Rainer Elsmann, ein lokaler Makler, stellt fest, dass Niederländer im Schnitt alle sieben bis acht Jahre ihre Häuser verkaufen und auf der Suche nach neuen Immobilien sind.
Wachsende Nachfrage nach Wohnraum
Die Nachfrage nach Wohnraum im grenznahen Gebiet wächst nicht nur aufgrund des Preisunterschieds, sondern auch aufgrund des begrenzten Wohnraums in den Niederlanden. Der regionale Immobilienmarkt profitiert davon; laut Medienberichten fehlen im Nachbarland rund 400.000 Wohnungen, was viele Niederländer in das Grenzgebiet zieht. Diese Entwicklung wird durch die Umstände verstärkt, da viele der neuen Einfamilienhäuser in Elten einen niederländischen Stil aufweisen, was den Umzug für die neuen Einwohner attraktiver macht, wie WDR beobachtet hat.
Zudem gibt es in der Region auffällig viele Autos mit gelben niederländischen Nummernschildern, was die starke Präsenz der niederländischen Bevölkerung verdeutlicht. Jüngere Familien wie die von Lenny Jansen, der vor 15 Jahren nach Elten zog, ziehen in Betracht, ihre Häuser gegen größere Immobilien zu tauschen. Lenny betont die vorteilhaften Preis-Leistungs-Verhältnisse in Deutschland.
Rückkehrbewegung und stabile Immobilienpreise
Die Marktbeobachtungen zeigen, dass die Immobilienpreise im Grenzgebiet stabil bleiben, während sie in anderen deutschen Regionen sinken, selbst bei steigenden Zinsen. Dies zieht dennoch neue Käufer an. Trotz der Abschaffung der Eigenheimzulage im Jahr 2006 haben viele Niederländer weiterhin Interesse am Kauf von Immobilien in der Region. Freddy Heinzel, Honorarkonsul der Niederlande, erläutert, dass Niederländer oft umziehen, was die Dynamik im Immobilienmarkt verstärkt.
Die vielen Verkaufsschilder von Immobilienfirmen in Städten wie Kranenburg belegen die nach wie vor hohe Nachfrage. Auch ältere Menschen tendieren dazu, in ihre Heimat zurückzukehren, während jüngere Familien und Rentner aus den Niederlanden die Vorzüge des deutschen Grenzraums für sich entdecken.