Wirtschaft

Niedersachsen im Aufwind? Umfrage zeigt gemischte Gefühle der Wirtschaft!

Die niedersächsische Wirtschaft zeigt sich laut der aktuellen Umfrage der Industrie- und Handelskammer Niedersachsen (IHKN) in einem angespannten Zustand. Trotz erster Erholungstendenzen im Sommer 2025 sind viele Unternehmen zögerlich in ihren Investitionsentscheidungen. An der Umfrage, die die Wirtschaftslage von knapp 2.400 Betrieben erfasste, nahmen viele Unternehmen teil, die aktuell eine gemischte Geschäftslage bewerten. Rund 20% der Befragten sehen ihre Lage als gut, während etwa 25% von einer schlechten Situation berichten. Buten un Binnen berichtet, dass die Mehrheit der Unternehmen mit gleichbleibenden Geschäften rechnet; nur 13% hegen Hoffnungen auf eine Verbesserung.

Die IHKN-Hauptgeschäftsführerin Maike Bielfeldt fordert mehr Verlässlichkeit vonseiten der Politik. Obwohl die Bundesregierung erste Reformen wie den Industriestrompreis umgesetzt hat, fühlen sich viele Unternehmen, insbesondere im Handel und beim Dienstleistungssektor, nicht ausreichend berücksichtigt. Diese Unsicherheit wird als schädlich für die gesamte Wirtschaft angesehen. Zahlreiche Betriebe halten ihr Kapital zurück, da Ankündigungen zu Bürokratieabbau und Digitalisierung oft nicht in die Tat umgesetzt wurden.

Branchenüberblick

In der Bauwirtschaft zeigen Zinsabsenkungen erste positive Effekte, insbesondere im Tief- und zunehmend auch im Wohnungsbau. Im Großhandel hingegen bleibt die Zurückhaltung vorherrschend. Unsicherheiten über mögliche Zölle beeinflussen das Auslandsgeschäft negativ. Rund 33% der Großhandelsunternehmen rechnen mit Rückgängen, wobei die Branchen Maschinenbau, Chemie und Elektrotechnik besonders betroffen sind. n-tv hebt hervor, dass der Einzelhandel Stabilisierung im Bereich der Nahrungs- und Genussmittel erfährt. Während Apotheken und Sanitätshäuser steigende Umsätze erwarten, melden fast 50% der Restaurants rückläufige Einnahmen.

Im Gastgewerbe berichten Hotels und Pensionen von stabiler Nachfrage. Dennoch wird die geplante Umsatzsteuersenkung auf Speisen als wenig wirksam angesehen. Im Finanzsektor zeigt sich ein positives Kreditgeschäft, während die Erwartungen in der Zeitarbeit sich verbessert haben. Besonders optimistisch zeigt sich die Dienstleistungsbranche, die mit steigenden Umsätzen rechnet und das beste Gefühl seit vier Jahren hat.

Ausblick und Herausforderungen

Trotz dieser positiven Aspekte sehen 56% der Dienstleister die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als größtes Risiko und 51% den Fachkräftemangel. Bielfeldt betont zudem die Notwendigkeit für Infrastrukturinvestitionen sowie die Dringlichkeit echter Strukturreformen in der Sozialversicherung. Um Unternehmen zu mutigen Investitionen zu bewegen, fordert die Kammer eine Wirtschaftspolitik, die über Ankündigungen hinausgeht und nachhaltige Lösungen bietet.

Insgesamt bleibt die Situation in Niedersachsens Wirtschaft angespannt, doch es gibt Hoffnungen auf eine stabilere Entwicklung, wenn die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sich verbessern.

Tim Meisner

Tim Meisner ist ein angesehener Wirtschaftsexperte und Analyst mit über zwei Jahrzehnten Erfahrung in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Durch seine langjährige Tätigkeit in Deutschland hat er ein umfassendes Verständnis für lokale und nationale Wirtschaftsthemen entwickelt. Sein Fachwissen erstreckt sich von Finanzmärkten und Unternehmensstrategien bis hin zu makroökonomischen Trends. Er ist bekannt für seine klaren Analysen und durchdachten Einschätzungen, die regelmäßig in führenden Wirtschaftsmedien zitiert werden.

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