
Am 28. August 2025 hat Nippon Steel Corporation eine bedeutende Investition von 11 Milliarden Dollar in die United States Steel Corporation (U.S. Steel) angekündigt. Dieser Schritt soll die Gewinnbeiträge des Unternehmens bis 2028 auf 250 Milliarden Yen (1,70 Milliarden Dollar) erhöhen und gleichzeitig die Produktionskapazität erweitern. Die Übernahme von U.S. Steel für 14,9 Milliarden Dollar wurde im Juni 2025 abgeschlossen, nachdem sie durch diverse politische Veränderungen in den USA 18 Monate in Anspruch nahm. Der Erwerb macht Nippon Steel zum zweitgrößten Stahlhersteller der Welt.
Das Unternehmen plant eine Reihe von Projekten, die sowohl die Rentabilität von U.S. Steel steigern als auch einen Know-how-Transfer ermöglichen sollen. Diese Initiativen sollen nicht nur bis 2028, sondern möglicherweise auch über diesen Zeitraum hinaus positive Auswirkungen auf das Unternehmen haben. Zu den geplanten Maßnahmen gehören der Bau eines neuen Warmwalzwerks in den Mon Valley Works in Pennsylvania sowie die Modernisierung des Hochofens Nr. 14 in den Gary Works in Indiana. Darüber hinaus sind neue elektromagnetische Stahlblechlinien und Kapazitätserweiterungen vorgesehen.
Erweiterungspläne und Investitionsstrategie
Nippon Steel zielt darauf ab, die inländische Rohstahlkapazität von U.S. Steel von 17 Millionen Tonnen auf etwa 20 Millionen Tonnen zu erhöhen. Die weltweite jährliche Rohstahlkapazität von Nippon Steel wird voraussichtlich auf 86 Millionen Tonnen steigen, mit dem langfristigen Ziel, 100 Millionen Tonnen zu erreichen.
Ein detaillierter Investitionsplan wird im Rahmen der neuen mittelfristigen Geschäftsstrategie von Nippon Steel noch im Jahr 2025 veröffentlicht. Das Unternehmen plant, 500 Milliarden Yen durch ein nachrangiges Darlehen zu sammeln, um einen Überbrückungskredit von 2 Billionen Yen teilweise zurückzuzahlen. Zudem könnte U.S. Steel die Investition zunächst selber finanzieren, während Nippon Steel einspringen könnte, falls die Mittel unzureichend sind.
Politische Kontroversen und Herausforderungen
Die Übernahme von U.S. Steel war nicht ohne Kontroversen. Kritiker, darunter das Weiße Haus und die United Steelworkers (USW), äußerten Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit und der Auswirkungen auf die Arbeitsplätze. Während die Biden-Administration am 14. März 2024 gegen die Übernahme sprach und am 3. Januar 2025 mit einem Exekutivbefehl intervenierte, gab es dennoch eine Einigung, die eine „goldene Aktie“ für die US-Regierung sicherte. Diese ermöglicht der Regierung Kontrolle über wesentliche Unternehmensentscheidungen und Investitionen.
Die Möglichkeit eines Bieterkampfes um U.S. Steel war auch ein Thema, da Cleveland-Cliffs und Nucor ihr Interesse nach der Blockade durch die Regierung bekundeten. Akademische und wirtschaftliche Perspektiven deuten jedoch darauf hin, dass die Investitionen von Nippon Steel das Potenzial haben, U.S. Steel zu revitalisieren, trotz der bestehenden Herausforderungen.
U.S. Steel, gegründet im Jahr 1901, musste über die Jahre mehrere Werke schließen und wurde 2001 aus dem Dow Jones Industrial Average entfernt. Die nun abgeschlossen Übernahme und die geplanten Investitionen könnten entscheidend für die Zukunft des Unternehmens und der US-Stahlindustrie sein, da der Markt sich an die neuen Gegebenheiten anpassen muss.
Reuters berichtet, dass die Übernahme am 18. Juni 2025 abgeschlossen wurde, und Wikipedia ergänzt, dass U.S. Steel als hundertprozentige Tochtergesellschaft von Nippon Steel weiterhin ihren Namen und Hauptsitz in Pittsburgh, Pennsylvania, beibehalten wird. Das Unternehmen steht nun vor der spannenden Herausforderung, sich in einem dynamischen Marktumfeld zu positionieren.