Aktien von US Steel erlebten am Montag einen Anstieg von 5 Prozent, nachdem Nippon Steel ein Übernahmeangebot in Höhe von 14,9 Milliarden Dollar unterbreitet hatte. Der Aktienpreis erreichte 54,85 Dollar, was knapp unter dem Angebotspreis von 55 Dollar pro Aktie liegt. Ein entscheidender Faktor für die Zustimmung zur Übernahme war die Genehmigung durch die Trump-Administration, die am Freitag eine Durchführungsverordnung erließ, um Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit zu zerstreuen. Der Übernahmeprozess zog sich über 18 Monate hin und endete mit einer erheblichen Zusicherung aus dem Weißen Haus.
Präsident Trump erwarb die Kontrolle über die US Steel mit einer unbefristeten „goldenen Aktie“, die ihm 51 Prozent der Anteile einräumt. Handelsminister Howard Lutnick erläuterte, dass diese goldene Aktie der Regierung ein Vetorecht über wichtige Unternehmensentscheidungen verleiht. Die Maßnahme soll Unsicherheiten für ausländische Investoren beseitigen und der Regierung ermöglichen, die Unternehmenspolitik zu beeinflussen.
Der Inhalt der Vereinbarung
Die Vereinbarung zwischen Nippon Steel und der US-Regierung zielt darauf ab, Bedenken bezüglich der nationalen Sicherheit im Zusammenhang mit der Übernahme auszuräumen. Zur Verfügung stehende Befugnisse umfassen Aspekte der Produktion sowie des Handels bei US Steel, und es wurde festgelegt, dass die Mehrheit der Vorstandsmitglieder Amerikaner sein muss. Drei unabhängige US-Direktoren müssen zudem vom Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS) genehmigt werden.
Eine weitere wichtige Regelung besagt, dass Produktionskapazitäten nur mit Zustimmung der Mehrheit dieser unabhängigen Direktoren reduziert werden dürfen. Diese Struktur soll sicherstellen, dass die Kontrolle über das Unternehmen erhalten bleibt und Arbeitsplätze in den Vereinigten Staaten gesichert werden.
Investitionen von Nippon Steel
Nippon Steel plant, innerhalb der nächsten drei Jahre rund 11 Milliarden US-Dollar in US Steel zu investieren. Eine langfristige Verpflichtung zum Bau eines neuen Stahlwerks nach 2028 könnte die Gesamtinvestitionen sogar auf 14 Milliarden US-Dollar erhöhen. Die Schritte des Unternehmens werden in einem größeren Kontext gesehen, insbesondere nach einem gescheiterten Übernahmeversuch im Januar 2024, als der damalige Präsident Joe Biden aus nationalen Sicherheitsgründen den Abschluss des Kaufs verhinderte.
Die Entwicklung der Übernahme und die damit verbundenen Bestimmungen können die zukünftige Landschaft der Stahlindustrie und die Beziehungen zwischen den USA und internationalen Investoren stark beeinflussen. Die Entscheidung, eine „goldene Aktie“ auszugeben, zeigt den Versuch der US-Regierung, eine Balance zwischen ausländischen Investitionen und nationalen Interessen zu finden.
TradingView berichtet über die Entwicklungen, während n-tv die Details zur Beschaffenheit der Vereinbarung und den strategischen Entwurf von Nippon Steel analysiert.
