
Ministerpräsident Hendrik Wüst empfängt am 20. Juni 2025 den Premierminister der Republik Usbekistan, Abdulla Aripov. Das Treffen steht im Zeichen einer verstärkten wirtschaftlichen Zusammenarbeit und der Fachkräftevermittlung zwischen den beiden Ländern. Wüst hebt in diesem Kontext die geopolitische Bedeutung Zentralasiens für Nordrhein-Westfalen und Europa hervor. In den letzten Jahren hat Usbekistan erfolgreich wirtschaftsliberale Reformen durchgeführt und zeigt eine positive wirtschaftliche Entwicklung, die das Land zunehmend attraktiv für ausländische Investitionen macht. Das Ziel des Treffens ist der Ausbau der wirtschaftlichen Verbindungen auf Grundlage gegenseitigen Respekts und gemeinsamer Interessen, wobei Nordrhein-Westfalen als zukunftsorientierter und weltoffener Wirtschaftsstandort gilt.
Das Handelsvolumen zwischen Nordrhein-Westfalen und Usbekistan betrug im vergangenen Jahr circa 23 Millionen Euro. Nordrhein-Westfalen exportiert hauptsächlich Maschinen, Kraftwagen und -teile nach Usbekistan. Im Gegenzug umfasst der Import aus Usbekistan insbesondere Bekleidung, Textilien und landwirtschaftliche Erzeugnisse. Wüst betont, dass beide Länder von einem verstärkten Austausch profitieren sollen. Ein weiterer wichtiger Aspekt für Investitionen aus Nordrhein-Westfalen ist die Gewährleistung von Rechtsicherheit und Rechtstaatlichkeit.
Usbekistan als wachsender Markt
Mit rund 36 Millionen Einwohnern ist Usbekistan das bevölkerungsreichste Land Zentralasiens. Diese große, junge Bevölkerung bietet ein erhebliches Potenzial als Arbeitskräfte. Deutschland und Usbekistan streben eine intensivere wirtschaftliche Zusammenarbeit an. Präsident Shavkat Mirziyoyev hat die internationalen Kooperationen aktiv gefördert und zahlreiche Liberalisierungsanstrengungen unternommen. Dabei strebt Usbekistan eine demokratische Marktwirtschaft an, unterstützt durch eine dreistellige Millionensumme von Deutschland in der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit für 2022 und 2023.
Der Warenverkehr zwischen Deutschland und Usbekistan hat im Jahr 2023 bereits etwa 627 Millionen Euro erreicht, wobei deutsche Exporte nach Usbekistan die Importe um das Zehnfache übersteigen. Besonders im Jahr 2021 entfielen über 50% der deutschen Exporte nach Usbekistan auf Maschinen und chemische Erzeugnisse. Die Importe aus Usbekistan umfassen vor allem Metalle, Nahrungsmittel und Bekleidungsgüter. Diese Entwicklungen machen Usbekistan zu einem der am stärksten wachsenden Volkswirtschaften weltweit, mit Wachstumsraten von 7,4 Prozent im Jahr 2021 und über 5 Prozent aktuell.
Schwerpunkte der Zusammenarbeit
Ein zentrales Anliegen der künftigen Zusammenarbeit ist die nachhaltige Wirtschaftsentwicklung. Themen wie Klima und Energie werden im zukünftigen Austausch ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Die rasante Entwicklung des Logistik- und Tourismussektors, gepaart mit einer sich revitalisierenden verarbeitenden Industrie, positioniert Usbekistan langfristig als attraktiven Markt für internationale Investoren.
Die Bauwirtschaft profitiert zudem vom Infrastrukturausbau, was insgesamt zu einer steigenden privaten Nachfrage und wachsender Industrie führt. Diese Faktoren sind entscheidend für die wirtschaftliche Zukunft Usbekistans, das sich zunehmend als ein zukunftsorientierter Partner im internationalen Handel präsentiert.
In Nordrhein-Westfalen leben aktuell über 2.600 Usbekinnen und Usbeken, die den interkulturellen Austausch weiter fördern. Angesichts der strategischen wachsenden Beziehungen zwischen den beiden Regionen erwarten Experten, dass beide Seiten von den tiefgreifenden wirtschaftlichen Verbindungen profitieren werden. Dies könnte nicht nur zur Stärkung der bilateralen Beziehungen beitragen, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit beider Wirtschaftsräume erhöhen.