
In Europa gewinnen mobile Zahlungsmethoden zunehmend an Bedeutung. Laut einer Umfrage des Beratungsunternehmens PwC, die im Rahmen des Payments and Open Banking Survey durchgeführt wurde, bevorzugen heutzutage nur noch 23 Prozent der Befragten Barzahlungen. Dies ist ein deutlicher Rückgang von 37 Prozent im Vergleich zu vor zwei Jahren. Die Umfrage befragte insgesamt 5500 Verbraucher in elf europäischen Ländern, darunter Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Italien.
Die beliebteste Zahlungsart in Europa ist die Debitkarte, die von 40 Prozent der Teilnehmer genutzt wird, gefolgt von Kreditkarten mit 22 Prozent. Mobile Apps und Wallets werden von 14 Prozent der Befragten verwendet. Diese Entwicklungen zeigen, dass die Akzeptanz für digitale Zahlungsmethoden stetig steigt.
Regionale Unterschiede und Trends
Trotz der allgemeinen Tendenz hin zu digitalen Zahlungen bleibt der Bargeldgebrauch in bestimmten Ländern, wie Deutschland und Rumänien, stark verwurzelt. In den nordischen Ländern, insbesondere in Schweden, hat jedoch die Einführung von digitalen Zahlungsmethoden wie der nationalen digitalen Geldbörse Swish, die von über zwei Dritteln der Bevölkerung genutzt wird, gezeigt, dass der Wandel möglich ist.
In dieser digitalen Evolution spielen auch andere europäische Zahlungssysteme eine wichtige Rolle. Systeme wie BLIK in Polen, TWINT in der Schweiz, Bluecode in Österreich und iDeal in den Niederlanden ermöglichen kontaktlose Zahlungen, E-Commerce, Rechnungszahlungen und Online-Transaktionen. Diese Entwicklung wird durch den technologischen Fortschritt, insbesondere den 5G-Ausbau, und die Unterstützung staatlicher Richtlinien vorangetrieben, wie interledger.org berichtet.
Partnerschaften und Interoperabilität
Die European Mobile Payment Systems Association (EMPSA) fördert Partnerschaften für grenzüberschreitende Transaktionen, um die Interoperabilität der Systeme zu verbessern. Erfolgreiche Tests der Interoperabilität zwischen lokalen Zahlungsanbietern wie Bancomat Pay (Italien), TWINT (Schweiz) und Bluecode (Österreich) belegen das Potenzial, das in dieser Zusammenarbeit steckt.
Für die Zukunft kreiert die Europäische Union eine digitale Identitätsbrieftasche, die die Speicherung von Daten sowie Zahlungen und Finanzdienstleistungen ermöglichen soll. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass die Nutzung von mobilen Geräten für Zahlungen nicht nur zunimmt, sondern auch in den kommenden Jahren weiterwachsen wird. Payment-Anbieter wie Visa und MasterCard arbeiten bereits mit Fintech-Unternehmen zusammen, um den Bereich der kontaktlosen und mobilen Zahlungsdienste auszubauen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das digitale Bezahlen in Europa im Aufschwung ist, während Länder wie Österreich im Vergleich zu anderen europäischen Staaten hinterherhinken.