
Österreich verfolgt das ambitionierte Ziel, bis 2030 so viel Grünstrom zu erzeugen, wie im Land verbraucht wird. In diesem Zusammenhang berichtet derStandard, dass über 60 Prozent des heimischen Stroms bereits aus Wasserkraftwerken stammt. Trotz der Streichung von Steuerprivilegien setzt der Boom bei Photovoltaik-Anlagen weiterhin fort. Auch die Windkraft zeigt Fortschritte, entwickelt sich jedoch langsamer.
Das Potenzial zur Errichtung neuer Großwasserkraftwerke ist begrenzt, insbesondere an bedeutenden Flüssen wie der Donau. Um die angestrebten Klimaziele zu erreichen, soll die Wasserkraftproduktion bis 2030 um fünf Terawattstunden im Vergleich zu 2020 steigen. Diese Entwicklung ist besonders wichtig, da sie nicht nur zur Sicherstellung der Energieversorgung dient, sondern auch zur Entlastung von Gemeinden beiträgt, die von den Betreibern auf Kleinwasserkraft setzen. Diese kleinen Anlagen könnten eine Schlüsselrolle im österreichischen Energiemix der Zukunft spielen.
Erneuerbare Energien im Wärme- und Verkehrssektor
Das Engagement in erneuerbare Energien zeigt sich nicht nur im Strombereich. Im Jahr 2024 wird im Bereich Wärme aus erneuerbaren Energien ein Endenergieverbrauch von ca. 197 TWh prognostiziert, im Vergleich zu 194 TWh im Vorjahr. Es ist ein Rückgang der Biomassenutzung für Heizzwecke zu beobachten, während der Einsatz von Wärmepumpen um 15 Prozent gestiegen ist. Trotz eines Anstiegs fossiler Wärme im Industriebereich bleibt der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte bei 18,1 Prozent.
Im Verkehrssektor liegt der Anteil erneuerbarer Energien im Jahr 2024 bei 7,2 Prozent, was einen Rückgang im Vergleich zu 2023 darstellt. Diese Veränderungen stehen im Kontext der Klimaszene, da erneuerbare Energien im Jahr 2024 dazu beitragen, ca. 256 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen zu vermeiden. Davon entfallen etwa 205 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente auf den Strombereich.
Investitionen und Beschäftigung
Die Bedeutung erneuerbarer Energien für die Wirtschaft ist unübersehbar. Im Jahr 2024 wurden Investitionen in Höhe von 32,0 Milliarden Euro in diesem Sektor getätigt. Dies ist ein Rückgang im Vergleich zu den 38,1 Milliarden Euro des Vorjahres, jedoch ist die Beschäftigung im Bereich erneuerbare Energien auf über 406.000 Menschen gestiegen. Dies entspricht einem Zuwachs von fast 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und stellt den höchsten Stand seit 2011 dar. Die Entwicklung seit 1990 zeigt deutlich, wie wichtig erneuerbare Energien für die deutsche und europäische Wirtschaft geworden sind, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen.